(ots) - In den nächsten zwei Jahren sollen Pflegende in
Sachsen-Anhalt von vielen bürokratischen Dokumentationspflichten
befreit werden, damit sie zukünftig mehr Zeit für die direkte
Betreuung von Kunden und Bewohnern haben. Pflegeheime und ambulante
Dienste haben die Chance, eine vereinfachte Dokumentation
einzuführen, die alle fachlichen und rechtlichen Anforderungen mit
deutlich weniger Aufwand erfüllt.
Initiator ist die Bundesregierung zusammen mit den maßgeblichen
Trägerverbänden, den Pflegekassen, den Bundesländern inklusive der
Prüfinstitutionen und vieler anderer Akteure. Entwickelt hat das neue
System eine Expertengruppe. Der bpa ist optimistisch, dass damit mehr
Zeit für die eigentliche Pflege bleibt. "Der Abbau der ausufernden
Bürokratie ist ein drängendes Thema und kommt unseren Kunden zugute",
sagt Sabine Mrosek, Landesvorsitzende des bpa in Sachsen-Anhalt.
"Das Vorhaben ist richtig. Endlich werden die Pflegekräfte
entlastet von unnötiger Schreibarbeit. Zufriedenere Pflegekräfte und
mehr Zeit für die Menschen sind das Resultat. Jetzt gilt es, zusammen
mit dem Land und den Pflegekassen sowie den Prüfinstitutionen zeitnah
mit der Umsetzung zu beginnen."
Bereits im vergangenen November wurde in Sachsen-Anhalt die
Bildung eines Lenkungsgremiums mit Vertretern des bpa, der Verbände
der freien Wohlfahrtspflege, des Medizinischen Dienstes der
Krankenkassen, der Heimaufsicht und der Krankenkassen beschlossen.
Ein erstes Treffen fand im Dezember statt.
"Mit Blick auf die positiven Ergebnisse des Pilotprojektes wollen
wir die Vereinfachung der Pflegedokumentation jetzt in enger
Abstimmung mit allen Partnern flächendeckend umsetzen. Das kann nur
gelingen, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Wir hoffen
auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kassen", sagt Sabine Mrosek.
"Pflegefachkräfte bekommen damit endlich wieder die Kompetenz
zugestanden, die sie zum Beispiel bei der Einschätzung von Risiken
ihrer Bewohner und Kunden haben", erklärt Mrosek. Mit der neuen
Dokumentation wird für jeden Pflegebedürftigen einmalig eine
Maßnahmeplanung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse
erstellt, während im Alltag nur noch Besonderheiten und Abweichungen
dokumentiert und verändert werden müssen.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
300 in Sachsen-Anhalt) die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Annette Schmidt und Daniel Heyer, Landesbeauftragte des bpa, Tel.:
0391-24358630