(ots) - Der neue Senat in Hamburg darf nach der Wahl nun
wichtige Weichen für professionell Pflegende und Pflegebedürftige
stellen. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
(bpa) sieht insbesondere bei der künftigen Überprüfung von
Pflegeeinrichtungen, bei der Personalausstattung in der Pflege und
bei der Altenpflegeausbildung großen Handlungsbedarf: "Die Hamburger
Bevölkerung altert; wir brauchen also ein wertschätzendes Miteinander
von Politik und Pflege, um den Beruf aufzuwerten und die
Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern", sagt die
bpa-Landesvorsitzende Karin Kaiser an die Adresse des alten und neuen
Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz gerichtet.
Die drei wichtigsten Aufgaben des neuen Senats im Pflegebereich
aus Sicht des bpa: Die aktuell vorbereitete Prüfverordnung zum
Hamburgischen Wohn- und Betreuungsgesetz muss gestoppt und gemeinsam
mit den Pflegeverbänden überarbeitet werden. "Der derzeitige Entwurf
ist von Misstrauen den Pflegekräften und in der Folge auch den
Pflegeeinrichtungen gegenüber geprägt und enthält viele Prüffragen,
die nicht klar beantwortet werden können", erläutert Kaiser. Zudem
müsse die neue Stadtspitze die dazugehörige Personalverordnung von
einzelnen überzogenen und unklaren Vorgaben befreien, um der
Verwirrung hier ein Ende zu bereiten und professionell Pflegende und
Pflegeanbieter nicht zu überfordern.
"Vor allem aber erwarten wir bei der künftigen Gestaltung der
Pflegeausbildung Augenmaß", fordert die bpa-Landesvorsitzende. Im
Rahmen einer bundesweit geplanten Pflegeausbildung soll die
Altenpflege zugunsten einer generalistisch ausgerichteten
Krankenpflege abgeschafft werden. "Die Spezialisierung auf die
Altenpflege im Rahmen der Ausbildung muss aber auch weiterhin
gewährleistet sein, damit wir exzellent ausgebildete Pflegefachkräfte
für die Versorgung älterer Hamburgerinnen und Hamburger bekommen.
Dies sehen wir als vorrangige Aufgabe des künftigen Hamburger Senats
an", so Kaiser.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
350 in Hamburg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. In Hamburg repräsentiert der bpa mehr als 50 Prozent
aller Anbieter von Pflegeleistungen. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Uwe Clasen, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle
Hamburg, Tel.: 040/253 07 16-0, www.bpa.de