PresseKat - Allg. Zeitung Mainz:Überfällig / Kommentar zur Wohngeldanpassung

Allg. Zeitung Mainz:Überfällig / Kommentar zur Wohngeldanpassung

ID: 1176018

(ots) - Wohnen - und vor allem warm wohnen - das ist ein
erheblicher Kostenfaktor im begrenzten Budget von Arbeitslosen,
Rentnern sowie einkommensschwachen Familien und Alleinerziehenden.
Der Schritt, das Wohngeld ab 2016 endlich wieder einmal anzupassen,
war daher längst überfällig. Seit 2009 waren die Sätze unverändert -
die Mieten und leider auch die Mietnebenkosten aber keineswegs. Um
acht Prozent stiegen die Kalt-, um neun Prozent die Warmmieten gar in
den vergangenen Jahren. Mit der von ihr geplanten Wiedereinführung
des Heizkostenzuschusses scheiterte Bundesbauministerin Barbara
Hendricks (SPD) am schwarzen Koalitionspartner Union, die Entwicklung
der Warmmieten will sie nun aber bei der Wohngeldreform
berücksichtigen. Um letzte Details wird da wohl noch gestritten, und
auch die Tatsache, dass der Zuschlag ein Jahr später als geplant
kommt, zeigt, wie unterschiedlich oft GroKo-Interessen sind.
Natürlich hätten sich Betroffene einen noch kräftigeren Zuschlag
gewünscht, wie ihn die Opposition selbstredend fordert. Und natürlich
träumen auch manche, wie der Mieterschutzbund, von einer
automatischen Anpassung alle vier Jahre. Klar, billiger wird Wohnen
leider auch künftig nicht werden. Man kann auch den Mangel an
Sozialwohnungen beklagen, damit hat man aber noch lange keine
zusätzlichen. Die schnellste Hilfe für Betroffene ist momentan die
Erhöhung des Wohngeldes. Rechenbeispiele zur Reform 2016 lassen eine
deutliche Verbesserung erwarten. Sie ergeben für Familien oder
Alleinerziehende zum Teil Steigerungen von bis zu 100 Euro und mehr.
Und sie erreicht deutlich mehr Bedürftige. Das sollte man nicht
kleinreden.



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Florian Giezewski
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Datum: 20.02.2015 - 19:46 Uhr
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