(ots) - Keine Gewalt mehr gegen Mädchen und Frauen, das
Ende von Früh- und Zwangsheirat und die Abschaffung weiblicher
Genitalverstümmelung - das Kinderhilfswerk Plan International hat der
Bundesregierung konkrete Schritte vorgeschlagen, um diese Ziele bis
zum Jahr 2030 zu erreichen. Dafür will die Kinderhilfsorganisation
Mädchen und Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen eingebunden
wissen. Sie sollen selbstbestimmt ihr Leben organisieren, frei über
eine Schwangerschaft entscheiden und Zugang zu Verhütungsmitteln
bekommen können. Im Rahmen des sogenannten Post-2015-Prozesses
herrscht international Einigkeit darüber, dass Mädchen und Frauen
stärker gefördert werden müssen - die Umsetzung dieses Ziels wird
derzeit verhandelt.
"Eine wesentliche Ursache für die weltweite Armut ist die
Ungleichbehandlung von Mädchen", sagt Maike Röttger, Vorsitzende der
Geschäftsführung von Plan International Deutschland. "Die
Post-2015-Agenda bietet die historische Chance, die Benachteiligung
von Mädchen und Frauen ein für alle Mal zu beenden. Um dies zu
verwirklichen, braucht es politischen Willen und belastbare
Indikatoren." Sollten Plans Ziele nicht erreicht werden, setzen sich
aktuelle Trends fort und mehr als 14 Millionen Mädchen pro Jahr
werden als Kinder verheiratet. Sie werden ihrer Kindheit und
Bildungschancen beraubt, in ein Leben in Armut gedrängt, in dem sie
oft unter Gewalt, Missbrauch, frühen Schwangerschaften und schlechter
Gesundheit leiden. Dies sind keine Voraussetzungen für nachhaltige
Entwicklung.
Das Kinderhilfswerk erkennt an, dass die Bundesregierung die
starke Stellung von Gleichberechtigung grundsätzlich bestätigte und
sich dazu verpflichtete, den Rechten von Frauen und Mädchen zur
Durchsetzung zu verhelfen. Seine Forderung für die künftigen globalen
Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in diesem Zusammenhang
hat Plan International Deutschland an die deutsche Bundesregierung
herangetragen: Neben dem Entwicklungs-, Außen-, Umwelt- und
Familienministerium bat Plan in einem Brief auch Bundeskanzlerin
Angela Merkel sowie Parlamentarierinnen und Parlamentariern um
Unterstützung für mehr Gleichberechtigung zur nachhaltigen
Armutsbekämpfung.
Im Rahmen des sogenannten Post-2015-Prozesses diskutierten
Nichtregierungsorganisationen wie Plan International, Staaten und
internationale Institutionen, welche neuen SDGs sich die
Weltgemeinschaft für die kommenden 15 Jahre vornehmen soll. Die SDGs
folgen auf die UN-Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), an deren
Erreichung die Weltgemeinschaft in den letzten 15 Jahren arbeitete.
Auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) im September
werden die SDGs verabschiedet.
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