(ots) - Hand aufs Herz! Wie häufig nehmen Sie Ihre Einkäufe
in Plastiktüten mit nach Hause? Öfter als notwendig, so dürfte die
Antwort der allermeisten Verbraucher lauten. Der Einwegtransport ist
praktisch und billig, wenn nicht gar kostenfrei. Doch die
Umweltschäden sind verheerend und weitreichend. Denn es geht nicht um
ein paar verschandelte Waldparkplätze. Die Zahl von 30000 Tüten, die
pro Stunde alleine in Berlin über die Ladentheken gehen,
veranschaulicht die gewaltige Dimension des Problems. Und wieder
einmal beweist sich, dass der Mensch nur selten aus eigener Einsicht
klug wird. In Irland ist der Verbrauch von Plastiktüten nach
Einführung einer Abgabe auf ein Fünftel zurückgegangen. Nun soll sich
auch der Rest von Europa auf diesen Weg machen. Gut so! Warum sollte
hierzulande nicht auch für Kaufhäuser und Einzelhandel gelten, was in
Supermärkten seit Jahren üblich ist? 10 oder 15 Cent pro Tüte? Das
könnte den Verbrauch wenigstens spürbar eindämmen. Doch die
Bundesregierung zeigt sich zögerlich und will von der EU-Option einer
Abgabe oder gar eines Verbots derzeit keinen Gebrauch machen. Aus
welchem Grund, sagt sie fürs Erste nicht. Offenbar setzt die Große
Koalition auf freiwillige Lösungen und damit in etwa auf das
Gegenteil ihrer ansonsten gültigen staatspolitischen
Grundphilosophie. Schnelle und nachhaltige Ergebnisse verspricht das
nicht. Auch wenn die Bundesrepublik bei Weitem nicht zu den
schlimmsten Plastikmüll-Sündern in Europa zählt - ein wenig mehr
Entschlossenheit wäre der Sache dienlich.
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