(ots) - Eines vorweg: Es war legitim, dass die hessische
Landesregierung den Bedarf eines dritten Terminals am Frankfurter
Flughafen einer weiteren Prüfung unterzogen hat. Wirtschaftlich
betrachtet steht es dem größten Anteilseigner durchaus zu, bei einer
Investition von annähernd drei Milliarden Euro noch einmal genau
hinzusehen. Politisch betrachtet waren die Grünen bei ihren Wählern
im Wort. Die Aussage gründlich zu hinterfragen, ohne das Terminal
habe der Flughafen keine Zukunft, war das Mindeste, was man einer in
Teilen enttäuschten Klientel bieten musste. Denn nun ist klar:
Terminal 3 wird gebaut. Die Zusage der Fraport, man werde die
Gutachten der Landesregierung gründlich prüfen, ändert daran nichts.
Das entspricht lediglich dem gesitteten Umgang miteinander. Es ist
nicht ersichtlich, warum das Unternehmen die jetzt von der
Landesregierung favorisierte Alternative ernsthaft in Erwägung ziehen
sollte. Fraport hatte einen Ausbau des Terminals 1 bereits im
vergangenen Herbst verworfen. Aus gutem Grund. Der Kapazitätsgewinn
von drei Millionen Passagieren wäre in kurzer Zeit überholt und daher
auch mit vergleichsweise bescheidenen 860 Millionen Euro teuer
erkauft. Und wem wäre damit gedient, wenn Terminal 3 dann in zwei
oder drei Jahren doch wieder auf die Tagesordnung käme? Die
Landesregierung hat mit ihrer Taktik ein wenig Zeit gewonnen, der
grüne Verkehrsminister kann für sich in Anspruch nehmen, alles in
seiner Macht stehende getan zu haben, um das ungeliebte Projekt zu
verhindern. Viel ist das, gemessen am eigenen Anspruch, nicht.
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