(ots) - "Die Ideen zur Errichtung einer Pflegekammer in
Niedersachsen werden auf breiter Front abgelehnt. Als Befürworter ist
offenbar inzwischen nur noch eine einzige Klinik zu finden während
sich tausende Pflegekräfte klar gegen die Kammer aussprechen." So
kommentiert der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater
Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), Karsten Neumann, die erneute
Bekräftigung der Kammerpläne durch die SPD-Landtagsfraktion am
heutigen 10. März 2015.
Gemeinsam lehnen Wohlfahrtsverbände, private Träger,
Gewerkschaften, Kommunen, Kranken- und Pflegekassen, Verbände der
Pflegeberufe, Sozial- und Unternehmerverbände in Niedersachsen die
Kammer klar ab und haben bereits tausende Unterschriften von
Pflegenden vorgelegt. Selbst bei der offiziellen Befragung des Landes
hatte sich nur eine Minderheit für die kostenpflichtige
Zwangsmitgliedschaft in einer Pflegekammer ausgesprochen. "Wer die
Pflege und ihre wirklichen Herausforderungen kennt, der weiß, dass
eine Kammer keine Probleme löst, sondern eher neue schafft", erklärt
Neumann. Sogar die bundesweite Arbeitsgemeinschaft der
Gesundheitsexperten innerhalb der SPD habe einen entsprechenden
Beschluss gegen die Kammern gefasst. "Deshalb gehen der
Landesregierung inzwischen sichtbar die Kammerbefürworter aus."
Selbstverständlich müsse die Pflege bei wichtigen Entscheidungen
gehört werden und eine starke Stimme bekommen, Adressat einer solchen
Forderung sei aber die Landesregierung, so der bpa-Landesvorsitzende:
"Wer, wenn nicht die niedersächsische Sozialministerin, könnte dafür
sorgen, dass die Pflege endlich ernst genommen wird? Wozu brauchen
wir eine Kammer, die bei den wesentlichen Punkten wie der Vergütung
oder der Personalausstattung nicht mitreden darf, aber von den
Pflegenden auch noch selbst bezahlt werden soll?"
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen, davon fast
1.100 in Niedersachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen und Unterlagen: Henning Steinhoff, Leiter der
bpa-Landesgeschäftsstelle Niedersachsen, Tel.: 0511/12 35 13 40 oder
0162/13 21 678, www.bpa.de