(ots) - Mehr als tausend Polizisten müssen dafür sorgen,
dass eine abenteuerliche Extremisten-Mischung von ihrem
grundgesetzlich verbrieften Demonstrationsrecht Gebrauch machen kann
und sich die Radikalen nicht gegenseitig an die Gurgel gehen; worauf
es einige durchaus angelegt hatten. Welch ein bizarres Schauspiel,
welch ein Aufwand und Kraftakt aufseiten der Polizei. Weil am Ende
auf allen Seiten doch weniger Sympathisanten kamen, als vorhergesagt,
lag schließlich der "Betreuungsschlüssel" von Polizist zu
Demonstranten bei nahezu 1:3. Aber nach allem, was man im Vorfeld
über das hohe Gewaltpotenzial solcher Konstellationen wusste, war
dieser Polizeieinsatz tatsächlich alternativlos. Die Bilder aus
Wuppertal machen erneut deutlich, welchen Belastungen die
Polizeibeamten ausgesetzt sind in Zeiten, in denen globale Konflikte,
Vertreibung, Flucht und Terror vor keiner Grenze haltmachen und
ideologische Kämpfe überall ausgetragen werden. Das wird sich in
absehbarer Zeit nicht ändern, und das sollte allen Politikern, die
bei den Einsatzkräften den Rotstift ansetzen wollen, klar sein.
Immerhin eine gute Nachricht bleibt von diesem wahrlich skurrilen Tag
in Wuppertal: Pegida und ihr vorbestrafter Wortführer Lutz Bachmann
konnten nur wenige Anhänger mobilisieren und diejenigen, die kamen,
zeigten vor allem ihre rechtsextreme Fratze. In der Mitte der
Gesellschaft ist Pegida, zumindest im Westen, ganz und gar nicht
angekommen. Auch die Salafisten konnten nur eine kümmerliche
Anhängerschaft mobilisieren. Wer lautstark und medienwirksam seine
Parolen plärrt, ist nicht automatisch in der Überzahl.
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