PresseKat - Deutschlands Banken forcieren Digitalisierung: Datenanwendungen geplant

Deutschlands Banken forcieren Digitalisierung: Datenanwendungen geplant

ID: 1187191

(ots) - 17. März 2015 - Deutschlands Banken wollen nach
Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 4/2015, EVT
19. März) die Analyse von Kundendaten erheblich ausweiten. Demnach
sind inzwischen Produkte annähernd marktreif, mit denen Banken ihren
Kunden auf deren explizite Einwilligung hin auf der Basis der
Transaktionen und des Wohnortes personalisierte Angebote aus dem
Einzelhandel oder Empfehlungen etwa für Strom-, Gas- oder
Versicherungstarife unterbreiten können. Im Fokus der Bemühungen
steht dabei indes nicht der Absatz von Produkten gegen Provision -
dem so genannten Cross-Selling - sondern eine Ausweitung der
Leistungen für Kunden mit Girokonten, um perspektivisch überhaupt
Kontoführungsgebühren oder deren Erhöhung für besondere Leistungen
rechtfertigen zu können.

Bei der Direktbank ING-Diba arbeitet ein zwölfköpfiges Team an
entsprechenden Anwendungen. Die Commerzbank hat neue Datenanwendungen
schon jetzt bei ihrer polnischen Tochter MBank im Einsatz. Bei der
Deutschen Bank etwa sind die Pläne so weit fortgeschritten, dass
Vertreter des Instituts bereits im Verbraucherschutzministerium
vorstellig wurden - und grundsätzlich grünes Licht erhielten. "Wenn
die Banken die Kontodaten ihrer Kunden für neue Services verwenden,
kann das durchaus im Interesse der Verbraucher sein, wenn alle
rechtlichen Vorgaben eingehalten werden", erklärte Gerd Billen,
Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für
Verbraucherschutz auf Anfrage von 'Capital'.

Die Banken haben Digitalisierung als eine der wenigen verbliebenen
Chancen identifiziert, um im hart umkämpften Privatkundengeschäft
wieder neue Erlöspotenziale zu erschließen. Einerseits herrscht
harter Wettbewerb um Kunden, andererseits brechen den Instituten
aufgrund der niedrigen Zinsen die Zinserträge weg: Die Banken können




nicht länger die hohen Kundeneinlagen höher verzinst am Kapitalmarkt
oder bei der Europäischen Zentralbank anlegen.

Die für Banken besonders strengen Datenschutzbestimmungen und vor
allem die kritische Öffentlichkeit setzt den Bemühungen aber enge
Grenzen. So nennt etwa das Verbraucherschutzministerium auch die
Bedingungen für entsprechende Datennutzungen: "Die Bank darf die
Kundendaten weder verkaufen, noch sie anderen Interessenten zur
Nutzung überlassen und das Einverständnis der Kunden muss vorliegen."



Pressekontakt:
Christian Kirchner, 'Capital'-Korrespondent Frankfurt,
Telefon 069/793007-514
Mobil 0179/455 4465
E-Mail: kirchner.christian(at)capital.de
www.capital.de


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Datum: 17.03.2015 - 11:15 Uhr
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