(ots) - Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD)
will noch in diesem Jahr die gleiche Entlohnung von Frauen und
Männern in einem Entgeltgleichheitsgesetz festschreiben.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit stehe zwar bereits im Gesetz, in
der Praxis gebe es aber Lohnunterschiede von Frauen und Männern von
22 Prozent, sagte die SPD-Politikerin am Freitag im rbb-Inforadio.
Die Politik habe zu lange zugeschaut, jetzt müsse gehandelt werden,
sagte Schwesig am heutigen Equal Pay Day. Um eine schlechtere
Bezahlung nachzuweisen, sehe das Gesetz ein Auskunftsrecht vor und
verpflichte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, gerechtere
innerbetriebliche Strukturen zu schaffen. Das werde keineswegs zu
Neid und Unruhe in den Betrieben führen, so Schwesig. Bei den
Berliner Wasserbetrieben, die sich dem Verfahren bereits gestellt
hätten, gebe es eine nachgewiesene Lohnlücke von Null Prozent. "Das
zeigt, es geht", sagte die Ministerin.
Es gehe nicht darum, dass jemand für vierzig Arbeitsstunden mehr
Geld bekomme als für zwanzig. "Aber man müsse sich auch mal fragen,
warum alle Frauen in Teilzeit sind, und sind alle gewollt in
Teilzeit. Und warum gehen nicht auch mal die Männer in Teilzeit für
die Kinder oder die pflegebedürftigen Angehörigen." Dass
Unionsfraktionschef Volker Kauder das Gesetz für dieses Jahr bereits
ausschloss, zeige, so Schwesig, dass der Widerstand immer dann
besonders groß sei, wenn es gelte, die Rechte von Frauen
durchzusetzen. Aber sie sei Widerstand gewohnt: "Das ist genau mein
Job, dafür zu kämpfen, dass Frauen in Deutschland gerecht bezahlt
werden."
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Inforadio
Chef / Chefin vom Dienst
Tel.: 030 - 97993 - 37400
Mail: info(at)inforadio.de