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Sperrfrist: 20.03.2015 11:30
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Evangelische Kirchenbücher können ab sofort online eingesehen und
von zu Hause aus erforscht werden. Das ermöglicht das neuartige
Kirchenbuchportal "Archion", das die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) in Zusammenarbeit mit elf evangelischen
Landeskirchen entwickelt hat. Unter www.archion.de wurde das
Kirchenbuchportal heute in Kassel offiziell freigeschaltet.
"Kirchenbücher sind weit mehr als Tabellen von Daten und Namen.
Sie sind Spuren gelebter Vergangenheit", erinnerte der
Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in
einem Grußwort, zum Portalstart. Zeugnisse der Vergangenheit zu
erhalten und zur Auswertung bereitzustellen sei eine der vornehmsten
Pflichten der evangelischen Archive. Zugleich bedeute jedes Blättern
aber auch eine Gefahr für den Erhalt eines Kirchenbuchs. "Das nun
entwickelte Kirchenbuchportal löst diesen Widerspruch zwischen
Bestandserhaltung und Nutzerorientierung auf bestmögliche Art und
Weise auf: Die Originale können geschützt im Magazin bleiben, und
doch erhält jeder, der sich dafür interessiert, die Möglichkeit, die
Kirchenbücher anzuschauen und auszuwerten, und zwar ganz bequem vom
heimischen PC aus", so der Ratsvorsitzende in seinem Grußwort.
Insgesamt wurden bislang 2,5 Millionen Kirchenbuchseiten
digitalisiert. Langfristig sollen etwa 200.000 evangelische
Kirchenbücher online eingesehen werden können. Die Nutzung des
Dienstes ist gebührenpflichtig, weil der Portalbetrieb sich
refinanzieren und nicht dauerhaft von Fördergeldern abhängig sein
soll.
Das Portal bietet über die Recherche hinaus zudem eine Fülle an
weiteren Funktionen: So können sich die Nutzer bei Archion in einem
Forum austauschen, eigene Auswertungen in das Portal hochladen und
Anderen zugänglich machen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einzelne
Einträge oder ganze Kirchenbücher abzuschreiben. Das Ergebnis kann
dann über die Recherchefunktion durchsucht und mit dem Original
verglichen werden.
In einer vorgeschalteten Erprobungsphase hatten 4000 Nutzer das
Portal ausgiebig getestet. Das Portal wird stetig ausgebaut. Es steht
auch für die Quellen von anderen kirchlichen und nichtkirchlichen
Partnern zur Verfügung. Zur Umsetzung des Großprojekts haben sich
zunächst elf evangelische Landeskirchen und die EKD zur
Kirchenbuchportal GmbH zusammengeschlossen. Derzeit liegen schon
weitere Anmeldungen für Beteiligungen an "Archion" vor.
Hannover, 19. März 2015
Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
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Carsten Splitt
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