(ots) - Absolute Sicherheit gibt es nicht. Nicht im Kampf
gegen Terror, nicht, wenn es darum geht, Unglücksfälle oder
menschliches Versagen zu verhindern. Wie ein Mantra tragen Politiker
und andere Verantwortliche diesen Satz vor. Er hat ja auch seine
Berechtigung, bis zu einem gewissen Grad. Er stimmt, bis zu einem
gewissen Grad. Dieser Grad ist aber dann überschritten, wenn der
Eindruck entstehen kann, dass die Menschen für die Sicherheit zwar
sehr viel tun, aber vielleicht doch nicht mit der alleräußersten
Entschiedenheit. Nur absolut gesicherte Erkenntnisse lassen im Fall
der Germanwings-Katastrophe eine Aussage darüber zu, ob irgendjemand
Fehler zu verantworten hat oder nicht. Was das generelle Prinzip
Flugverkehr angeht, empfiehlt sich jedoch hin und wieder
Nachdenklichkeit. Ja, gewiss doch: Das Flugzeug ist das sicherste
Verkehrsmittel. Relativ gesehen, und statistisch. Aber: "Der Himmel
ist voll", lautet eine wiederkehrende warnende Schlagzeile. Wohl
wahr: Mehr Flugbewegungen sichern mehr wirtschaftliche Prosperität,
und auf die will fast niemand verzichten. Optimale Mobilität gilt
fast schon als Menschenrecht. Fliegen: nicht mehr ein Privileg für
Wohlhabende - also ein Stück mehr Demokratie, so wird gerne
argumentiert. Aber um den Preis, dass der Himmel voller wird, und
dass auch dort die Grenzen des Wachstums irgendwann erreicht sind.
Überall. Katastrophen, vermeidbar oder nicht, schweißen zusammen.
Solidarität nach den Terrormorden von Paris, Solidarität nun nach dem
fürchterlichen Flugzeugabsturz. Niemanden kann das jetzt trösten.
Aber es ist wenigstens ein winziges Licht in einem Meer von
dunkelster Trauer.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral(at)vrm.de