(ots) - In Nigeria finden diesen Samstag
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Lange galt der
amtierende Präsident Goodluck Jonathan als Favorit. Letzten Prognosen
zufolge scheint der Konkurrent Muhammadu Buhari nicht zuletzt
aufgrund der aktuellen Krise mittlerweile ebenso gute Chancen auf
einen Wahlsieg zu haben. "Boko Haram, Ebola, Entführungen, Korruption
und eine schlechte Infrastruktur dominieren die Schlagzeilen zu
Nigeria, zeichnen damit jedoch ein einseitig problembeladenes Bild
des Landes. Nigeria bleibt trotz aller Probleme auch in den kommenden
Jahren der mit Abstand wichtigste Markt in der Region Subsahara nach
Südafrika", sagt Carsten Ehlers, Westafrika-Experte bei Germany Trade
& Invest in Ghana.
Experten prognostizieren für dieses Jahr ein für Nigeria
vergleichsweise niedriges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
von etwa 5,8 Prozent. In den Jahren danach könnten Raten zwischen
sechs und sieben Prozent erreicht werden - allerdings nur, wenn der
Ölpreis sich stabilisiert. "Durch die 2015 anstehende
Präsidentschaftswahl nimmt die politische Unsicherheit zu, was die
Wirtschaft in Teilen lähmt. Private Investitionen werden
zurückgestellt bis klar ist, wer in den nächsten Jahren das Land
leitet", so Ehlers. Auch Behörden seien beim Beschluss und der
Durchführung von Infrastrukturprojekten oder der Implementierung von
Gesetzen sehr zögerlich. "Beobachter sagen, dass es selbst nach den
Wahlen noch Monate dauert, bis die neue Administration in Amt und
Würden ist und die ersten Gelder für neue Projekte freigeben kann."
Nigeria hat Südafrika 2014 als größte Volkswirtschaft Afrikas mit
einem BIP von über 500 Mrd. US-Dollar überholt. Obwohl das
westafrikanische Land aufgrund völlig unterschiedlicher Strukturen
von Ökonomie und Infrastruktur mit der Kaprepublik nicht vergleichbar
ist, deutet das hohe BIP auf Geschäftschancen in neu hinzugekommenen
Bereichen wie unter anderem der Telekommunikation, der
Konsumgüterindustrie, der Finanz- sowie der Filmindustrie hin. Die
Zahl deutscher Niederlassungen vor allem in Lagos hat zuletzt
zugenommen.
Deutschland exportierte 2014 Waren nach Nigeria in Höhe von rund
1,4 Milliarden Euro. Im selben Zeitraum betrug der Wert deutscher
Importe aus Nigeria 3,9 Milliarden Euro, wobei 95 Prozent hiervon auf
Erdöl entfielen.
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wirbt für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland und
begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
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