PresseKat - ZDF-Politbarometer März II 2015 / Klare Ablehnung einer Entschädigung für Griechenland wegen Naz

ZDF-Politbarometer März II 2015 /
Klare Ablehnung einer Entschädigung für Griechenland wegen Nazi-Verbrechen / Mehrheit glaubt PKW-Maut wird kommen (FOTO)

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(ots) -
Eine finanzielle Entschädigung für die in Griechenland begangenen
Verbrechen während der Nazizeit lehnen 78 Prozent der Deutschen und
Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen ab. So sind 86 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger, 74 Prozent der SPD-, 64 Prozent der Linke-, 50
Prozent der Grünen- und 78 Prozent der AfD-Anhänger gegen
Entschädigungszahlungen. Insgesamt 15 Prozent sprechen sich dafür aus
(Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Die
Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland bezeichnen ein
Drittel (33 Prozent) als gut, 63 Prozent nehmen sie als schlecht
wahr, und auch nach dem Besuch des griechischen Ministerpräsidenten
Alexis Tsipras in Berlin erwarten nur 20 Prozent, dass sich die
Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern werden. Die
meisten (58 Prozent) gehen davon aus, dass sich daran in nächster
Zeit nicht viel ändern wird, und 17 Prozent rechnen mit einer
Verschlechterung. Gedreht hat sich jedoch die Stimmung, was den
Verbleib Griechenlands im Euro anbelangt: Nachdem vor zwei Wochen zum
ersten Mal seit längerer Zeit mehr als die Hälfte der Befragten (52
Prozent) den so genannten "Grexit", also den Austritt Griechenlands
aus dem Euro, befürwortet haben (dagegen März I: 40 Prozent), sind
jetzt nur noch 45 Prozent dieser Meinung, 49 Prozent sagen,
Griechenland soll weiterhin im Euro-Raum bleiben.

Politik Russlands: Bedrohung für angrenzende NATO-Staaten

Die Politik Russlands gegenüber Polen und den baltischen Staaten
wird zunehmend als bedrohlich empfunden. 59 Prozent und damit noch
etwas mehr als im September letzten Jahres (52 Prozent) sehen in der
russischen Politik eine ernsthafte Bedrohung für die an Russland
angrenzenden NATO-Staaten. Für 32 Prozent (Sept. I 2014: 37 Prozent)
stellt sich das nicht so dar. Diese Einschätzung wird mehrheitlich




von den Anhängern der CDU/CSU, der SPD und der Grünen geteilt,
während die meisten Anhänger der Linken in der aktuellen russischen
Politik keine solche Bedrohung sehen und die AfD-Anhänger in dieser
Frage eher gespalten sind.

TOP TEN: Steinmeier und Gysi mit deutlichem Zugewinn

Die höchste Bewertung der nach Ansicht der Befragten wichtigsten
zehn Politiker und Politikerinnen erhält weiterhin Bundeskanzlerin
Angela Merkel. Sie erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen
Durchschnittswert von 2,8 (März I: 2,8), was ihrem Bestwert
entspricht. In Note und Rang verbessert hat sich Frank-Walter
Steinmeier, der mit 2,3 (März I: 1,9) auf Platz zwei vorrückt. Mit
einer leicht verschlechterten Note von 2,1 (März I: 2,2) fällt
Wolfgang Schäuble jetzt auf Platz drei zurück. Danach folgen Winfried
Kretschmann mit 1,5 (März I: 1,4), Sigmar Gabriel mit 1,3 (März I:
1,2) und Thomas de Maizière mit 1,1 (März I: 0,9), alle mit einem
leichten Plus. Ursula von der Leyen wird mit 0,8 (März I: 0,9) etwas
schlechter beurteilt als vor zwei Wochen, ebenso Cem Özdemir mit 0,3
(März I: 0,4). Ebenfalls mit jeweils 0,3 werden Horst Seehofer (März
I: 0,1) und Gregor Gysi (März I: minus 0,1) eingestuft, die sich
beide verbessern können.

Projektion: Union verliert, SPD und Grüne legen zu

Die CDU/CSU, die Anfang März in der Projektion zwei Punkte
hinzugewinnen konnte, hat jetzt Einbußen. Wenn am nächsten Sonntag
wirklich Bundestagswahl wäre, käme sie auf 41 Prozent (minus 2), die
SPD könnte sich auf 25 Prozent (plus 1) verbessern und die Grünen auf
11 Prozent (plus 1). Die Linke bliebe unverändert bei 9 Prozent, die
FDP unverändert bei 3 Prozent und die AfD erreichte weiterhin 6
Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen erneut bei 5 Prozent.
Neben einer Großen Koalition hätte damit auch ein Bündnis aus CDU/CSU
und Grünen sowie aus CDU/CSU und AfD eine Mehrheit, nicht reichen
würde es für eine Regierung aus SPD, Linke und Grünen.

Meinung bei PKW-Maut geteilt

Die PKW-Maut ist ein Projekt der Großen Koalition und soll diese
Woche im Bundestag verabschiedet werden. Dabei halten sich
Befürworter (50 Prozent) und Gegner (47 Prozent) einer Maut auf
deutschen Straßen, bei der es für in Deutschland gemeldete Autos
insgesamt zu keiner stärkeren Belastung kommen soll, in etwa die
Waage. Mehrheitlich dafür sind die Anhänger der CDU/CSU (63 Prozent)
und der AfD (66 Prozent), mehrheitlich dagegen die Anhänger der SPD
(55 Prozent), der Linken (54 Prozent) und der Grünen (69 Prozent).
Die meisten Befragten (56 Prozent) glauben, dass es zu einer solchen
Maut kommen wird, 37 Prozent sind der Meinung, die EU werde dies
verhindern, weil die Maut nicht mit europäischem Recht vereinbar sei.

Sommerzeit stößt auf wenig Begeisterung

Die an diesem Wochenende anstehende Umstellung auf die Sommerzeit
finden die meisten Deutschen (56 Prozent) schlecht, nur 19 Prozent
begrüßen es, wenn die Uhr jetzt um eine Stunde vorgestellt wird, und
25 Prozent ist dies egal. 74 Prozent geben an, mit der Zeitumstellung
keine nennenswerten Probleme zu haben, nur 26 Prozent klagen dabei
über größere Probleme.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 24. bis 26. März 2015 bei 1219 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 43 Prozent,
SPD: 27 Prozent, Linke: 8 Prozent, Grüne: 11 Prozent, FDP 3 Prozent,
AfD: 6 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
17. April 2015.

Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage auf
www.forschungsgruppe.de

www.heute.de

http://twitter.com/ZDF

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
http://pressefoto.zdf.de/presse/politbarometer



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Datum: 27.03.2015 - 10:01 Uhr
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