(ots) - Studien werden gern als Kaffeesatzleserei abgetan.
Und häufig genug treffen Prognosen solange zu, bis sie von der
Wirklichkeit widerlegt werden. Bei der Bevölkerungsentwicklung ist
die Zukunft dagegen bereits Gegenwart. Menschen, die nicht geboren
sind, können später auch nicht die Lücken auffüllen, die die
Generation der Babyboomer nach ihrem absehbaren Eintritt in das
Rentenalter hinterlassen wird. Und so drastisch wie die neue
Bertelsmann-Studie hat bisher kaum eine Prognose aufgezeigt, in
welche Katastrophe unsere Volkswirtschaft und damit auch unsere
Gesellschaft schlittern würde, wenn wir nicht noch stärker auf
Zuwanderung setzten. Ohne sie würde die Zahl der Erwerbsfähigen von
heute 45 Millionen Menschen auf 29 Millionen im Jahr 2050 sinken. Und
selbst wenn das Rentenalter auf 70 Jahre angehoben würde und genauso
viele Frauen wie Männer berufstätig wären, würde diese enorme Lücke
nur um 4,4 Millionen geringer ausfallen. Die Bürger haben das längst
kapiert. In Umfragen geben seit geraumer Zeit satte Mehrheiten an,
dass eine stärkere Zuwanderung wünschenswert sei. Natürlich weiß das
auch längst die Politik. Völlig unverständlich ist deshalb, warum
sich CDU und CSU einem Einwanderungsgesetz verweigern, das die
Zuwanderung nicht den Zufälligkeiten der Flüchtlingsströme und der
Wirtschaftskrise der südeuropäischen Länder überlässt, sondern das
eine Einladung an qualifizierte Arbeitnehmer aus aller Welt
ausspricht. Die Zuwanderung ist definitiv nicht das Feld, auf dem die
Merkel-Union dem Verlust ihres konservativen Profils entgegenwirken
sollte.
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