(ots) - Erstmals hat Griechenland im Streit um
Reparationszahlungen für die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine
konkrete Zahl genannt: 278,7 Milliarden Euro. Aufgrund der aktuellen
Debatte zeigt phoenix die Dokumentation "Ein Lied für Argyris", einen
bemerkenswerten Film des Schweizer Regisseurs Stefan Haupt.
Distomo ist ein kleines Bauerndorf an der Straße von Athen nach
Delphi. Hier überlebt der kleine Argyris, noch keine vier Jahre alt,
am 10. Juni 1944 ein brutales Massaker der deutschen Besatzungsmacht.
Die sogenannte "Sühnemaßnahme" der SS-Division ist die Reaktion auf
einen Partisanenangriff in der Gegend. Innerhalb von zwei Stunden
werden 218 Dorfbewohner umgebracht - Frauen, Männer, Greise,
Kleinkinder und Säuglinge. Argyris verliert seine Eltern und 30
weitere Angehörige. Mehrere Jahre verbringt der Junge in
Waisenhäusern rund um Athen, wie tausende andere Kriegskinder. Dann
taucht eine Delegation des Roten Kreuzes auf und sucht Kinder für
eine Reise in ein fernes Land aus. Argyris will unbedingt mit und
kommt so ins Kinderdorf Pestalozzi im schweizerischen Trogen. Jahre
später promoviert er an der ETH Zürich in Mathematik und Astrophysik.
Bald unterrichtet er an Zürcher Gymnasien, beginnt, griechische
Dichter ins Deutsche zu übersetzen, und arbeitet später mehrere Jahre
als Entwicklungshelfer in Somalia, Nepal und Indonesien. Seit er
wieder nach Europa zurückgekehrt ist, reist er zwischen der Schweiz
und Griechenland hin und her - und die Aufenthalte in der alten
Heimat werden immer länger.
"Ein Lied für Argyris" ist ein Film über den Umgang mit
persönlicher Trauer und historischer Schuld. Es geht um eine
unmöglich scheinende Aussöhnung, um die Suche nach Frieden und eine
Reise mit offenem Ausgang.
Dokumentarfilm von Stefan Haupt, SRF 2007, 104 Minuten
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis beim renommierten
Dokumentarfilmfestival 2007 in Thessaloniki.
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