(ots) - Mit der Einführung der volatilen,
regenerativen Energieerzeuger (z. B. Photovoltaik, Windkraft) ändern
sich die Lastflüsse im Stromverteilungsnetz. Um Netzinstabilitäten zu
vermeiden, muss das Stromnetz im Mittel- und Niederspannungsbereich
mit einem Lastmanagement sowie Steuer-, Regelungs- und
Informationsübertragungstechnik ausgestattet werden. Wie das neue
VDE-Positionspapier "Kommunikationsnetz für das Smart Grid" zeigt,
bietet eine Kombination aus (B-)PLC ((Breitband)-Power Line
Communication) über die Energienetzinfrastruktur im
Niederspannungsbereich mit einem branchenspezifischen Funknetz bei
der Arbeitsfrequenz von 450 MHz auf LTE-Technologiebasis die zurzeit
beste und zukunftsfähigste Lösung für das erforderliche
Energieinformationsnetz. Dieses Netz könnte als "Zubringernetz" zu
lokalen Netzknotenpunkten des Energienetzes genutzt und der
endgültige Anschluss z. B. der Wohnungen über Powerline Communication
betrieben werden. Alternativ ermöglicht die Technologie auch die
direkte Verbindung in die Kellerräume der Endnutzer.
Offen ist allerdings die Finanzierbarkeit einschließlich der
Regulierung der Lizenzen im Frequenzbereich von 450 MHz durch die
Bundesnetzagentur und eventuell anfallender Lizenzkosten. Daher
plädiert der VDE dafür, das Frequenzband der Allgemeinheit für diese
Anwendung zur Verfügung zu stellen. Weiterhin muss mittel- und
langfristig genügend Bandbreite zur Verfügung stehen; denn im
schmalen 450 MHz-Band sind auf lange Sicht Engpässe zu erwarten. Eine
alternative, zukunftsfähige Lösung bietet der - auch für das Smart
Metering geeignete - Ausbau eines Glasfaserbreitbandnetzes bis in die
Wohneinheiten (Fiber to the Home, FTTH), das gut mit dem 450
MHz-Funknetz kombiniert werden könnte. Aber auch unabhängig vom
Smart-Meter-System ist das Kommunikationsnetz eine unabdingbare
Voraussetzung für Smart Grids und die Integration der volatilen
regenerativer Energieerzeuger in das Energieversorgungsnetz. Das
VDE-Positionspapier macht deutlich: Das branchenspezifische
Energieinformationsnetz ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der
Energiewende, bei dem ein erheblicher Diskussionsbedarf besteht. Umso
wichtiger ist es aus VDE-Sicht, dass Politik und Regierungen in Bund
und Ländern sowie die Energieversorger diese Diskussion nun zügig
beginnen.
Für die Redaktion: Das VDE-Positionspapier "Kommunikationsnetz für
das Smart Grid" wurde von Experten der Informationstechnischen
Gesellschaft im VDE (VDE|ITG) verfasst und ist im InfoCenter unter
www.vde.com für 250 Euro erhältlich. Journalisten und VDE-Mitglieder
erhalten es kostenlos.
Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel.: 069 6308-461, E-Mail: melanie.unseld(at)vde.com