(ots) - Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus
verschiedenen Ministerien, der Staatskanzlei, dem Landkreis Barnim
und der Stadt Eberswalde sowie der Bahn AG und der DB Mobility
Network Logistics hat in den vergangenen Monaten verschiedene
Varianten geprüft, um die für Ende 2016 geplante Schließung des
Instandsetzungswerkes noch abzuwenden. Nach Informationen dieser
Zeitung wird der Bau einer Kesselwagen-Waschanlage und die
Durchführung von Instandhaltungsarbeiten an Kesselwagen der Schwedter
Raffinerie vorgeschlagen. Bislang werden die Behälter an
verschiedenen Standorten in ganz Deutschland gewartet. Die Vergabe an
das Eberswalder Bahnwerk könnte die Umlaufzeiten der Wagen für das
Schwedter Unternehmen erheblich verkürzen. Seitens der PCK-Raffinerie
soll eine entsprechende Absichtserklärung vorliegen. Auch die
Niederbarnimer Eisenbahn AG, die mehrere Strecken vor allem in
Ostbrandenburg betreibt, sei bereit, Wartungs- und Reparaturarbeiten
vom Eberswalder Instandsetzungswerk durchführen zu lassen. Dies hatte
das Unternehmen bereits im März angekündigt. Das vorliegende Konzept
geht von Investitionen und Qualifizierungsmaßnahmen in Höhe von zehn
Millionen Euro aus. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium
könnte die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes in Höhe von 20 Prozent
fördern. Der Bahnvorstand hatte im vergangenen Herbst beschlossen,
das Bahnwerk in Eberswalde und ein kleineres im sächsischen Zwickau
mit zusammen 570 Arbeitsplätzen bis Ende 2016 zu schließen. Als
Begründung waren die Rückgänge im Güterverkehr und dadurch
verursachte Kapazitätsüberhänge benannt worden. Auf betriebsbedingte
Kündigungen soll verzichtet werden; den Beschäftigten sollten neue
Arbeitsplätze in anderen Bahnwerken angeboten werden, hieß es seitens
des Konzerns. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte in
den vergangenen Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass es
darum gehe, den größten Arbeitgeber der gesamten Region zu retten. In
Potsdam hieß es am Montag, die Landesregierung sei verhalten
optimistisch, dass das Rettungskonzept unter Beteiligung der
regionalen Industrie umgesetzt werden könne. Die Bahn müsse dazu
jedoch über ihren Schatten springen.
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