(ots) - Angesichts der angespannten Lage zwischen der EU und
Russland ist die Verleihung des Lew Kopelew Preises für Frieden und
Menschenrechte von brisanter Aktualität: In diesem Jahr werden
Vertreter der ukrainischen und der russischen Zivilgesellschaft
ausgezeichnet: die ukrainische Musikerin und Maidan-Aktivistin
Ruslana Lyschytschko, der ukrainische Menschenrechtler und Publizist
Jewgenij Zacharow, der russische Musiker Andrej Makarewitsch sowie
der russische Kinderbuchautor Eduard Uspenskij. Die Laudatio hält
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz.
Der nicht dotierte Preis wird seit 2001 jährlich vom Lew Kopelew
Forum in Köln verliehen. Die Auszeichnung steht ganz im Sinne des
1997 gestorbenen Schriftstellers und Menschenrechtlers für die
Völker-Freundschaft und -Verständigung, Kultur, Humanität und den
Frieden.
Lew Kopelew, ausgezeichnet u.a. mit dem Friedenspreis des
Deutschen Buchhandels, hat sich Zeit seines Lebens für
Menschenrechte, Frieden und Verständigung eingesetzt. Während des
Zweiten Weltkriegs kämpfte er in den Reihen der Roten Armee als
Propagandaoffizier. Beim Einmarsch der sowjetischen Truppen in
Ostpreußen setzte er sich für eine menschenwürdige Behandlung der
deutschen Bevölkerung ein und wurde trotz seiner Verdienste zu zehn
Jahren Lagerhaft verurteilt. Als Kopelew mit seiner Frau Raissa
Orlowa 1981 vom Breschnew-Regime ausgebürgert wurde, zog er nach Köln
in die Heimatstadt seines Freundes Heinrich Böll. Er setzte sein
Engagement fort und initiierte u.a. ein Forschungs-Projekt zur
Geschichte der deutsch-russischen gegenseitigen Wahrnehmung an der
Bergischen Universität Wuppertal. Kopelew starb 1997 in Köln.
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