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medico international zu Flüchtlingsdramas im Mittelmeer: "Ein Recht zu gehen. Das Recht zu bleiben."

ID: 1201423

(ots) - Die Frankfurter Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation medico international fordert sichere und
legale Wege für Flüchtlinge, um Zufluchtsorte in Europa zu erreichen,
ohne sich in tödliche Gefahren begeben zu müssen. Jedoch dürfe auch
die Bekämpfung der Fluchtursachen nicht aus dem Blick geraten.

"Die Globalisierung von oben zerstört die Lebensgrundlagen und
zwingt die Menschen zur Flucht. Darauf gibt es nur eine komplexe
Antwort. Es muss das Recht geben zu gehen, wenn man in seiner Heimat
nicht mehr überleben kann. Es muss aber auch das Recht geben zu
bleiben. Dafür müssen auf globaler Ebene Maßnahmen ergriffen werden,
die Zerstörung der Lebensgrundlagen zu stoppen", erläutert
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer.

Ousmane Diarra von der medico-Partnerorganisation AME in Mali
kritisiert die Betroffenheitsbekundungen der EU-Kommission und die
Bemühungen der europäischen Innen- und Außenminister, jetzt alles
daranzusetzen, die Flüchtlinge von der gefährlichen Reise über das
Mittelmeer abzuhalten: "Die Menschen werden immer migrieren. Einfach
weil sie nicht dort bleiben können, wo sie gerade sind. Das muss auch
die EU endlich verstehen."

Sämtliche gekenterte Flüchtlingsboote waren von Libyen aus in See
gestochen oder hatten dort Flüchtlinge an Bord genommen: "Seit dem
Sturz Gaddafis herrscht Chaos in Libyen. Die Situation für die dort
lebenden Migranten und Migrantinnen ist sehr schwierig geworden",
sagt Diarra. Außerdem versuchen viele Menschen aufgrund des aktuellen
Geschehens in Herkunftsländern wie Syrien, Eritrea oder Somalia über
Libyen nach Europa zu gelangen.

medico international unterstützt die Selbstorganisierung der
Abgeschobenen aus Mali (AME) und das Alarmtelefon von "Watch the
Med". Dieses nimmt Anrufe von Flüchtlingen entgegen, die auf dem




Mittelmeer in Seenot geraten. Damit soll Öffentlichkeit hergestellt
werden, um sicherzustellen, dass niemand seinem Schicksal überlassen
wird. Die Freiwilligen werden dann am Telefon zu unmittelbaren Zeugen
des Überlebenskampfes auf See und versuchen alle möglichen
Rettungskräfte zu verständigen.

Hinweis: Ousmane Diarra und Thomas Gebauer stehen in Frankfurt für
Interviews zur Verfügung.

Zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema Flucht und Migration
finden Sie auf: https://www.medico.de/migration/



Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:

- Bernd Eichner, medico-Pressereferent: Tel. 069/94438-45 oder
eichner(at)medico.de


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Datum: 20.04.2015 - 15:27 Uhr
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