(ots) - Die Rettungsaktionen für die US-Autoindustrie, die
80 Milliarden Dollar kosteten und Massenentlassungen mit sich
brachten, haben die USA traumatisiert. Jetzt, wo die amerikanische
Wirtschaft wieder anzieht und 2015 um 2,9 Prozent wachsen dürfte,
gewinnen die Hersteller wieder an Boden. "Die Nachfrage wird
wesentlich vom leichteren Zugang zu Krediten getragen", stellt Coface
fest. Der internationale Kreditversicherer fragt daher in einem neuen
Panorama über die US-Autoindustrie: Ist der Aufschwung stabil?
Nach einem Einbruch auf dem Höhepunkt der Krise um 35 Prozent sind
die Autoverkäufe in den USA 2014 wieder auf dem Niveau von 2007
angekommen. Dazu trug ganz sicher der gefallene Ölpreis bei. Die
Erholung der Branche basiert aber auf anderen Hauptfaktoren. So
profitieren die US-Haushalte in der aktuellen wirtschaftlichen
Erholungsphase von niedrigen Kreditzinsen und sind eher bereit, neue
Autos zu kaufen. Außerdem steigen die Löhne derzeit stärker als die
Preise. Der zweite Faktor ist die positive Gesamtentwicklung der
Wirtschaft, die Unternehmen ermutigt, wieder stärker im Inland zu
produzieren. Mit Investitionen in die Automatisierung der Produktion
verliert zudem der Kostenfaktor Arbeit an Bedeutung.
Aber der erleichterte Zugang zu Krediten hat eine Kehrseite. Die
Banken gewähren wieder verstärkt Kredite im Subprime-Bereich, um die
Renditen zu erhöhen. Kredite an so genannte "hoch riskante Haushalte"
führen aber schon jetzt zu deutlich mehr Zahlungsausfällen. Diese
dürften 2015 noch weiter steigen. Sollte die Fed die Zinsen erhöhen,
würde das den Druck auf verschuldete Haushalte erhöhen, besonders
jene, die Kredite mit variablen Zinssätzen aufgenommen haben. Für die
Autobranche hätte das zur Folge, dass betroffene Verbraucher auf den
geplanten Autokauf verzichten.
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