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Neue Studie: Digitale Wirtschaft ist stärkste Konjunktur-Lokomotive / VDI-Direktor Appel: "Mit rund 40 Prozent haben die Digital-Technologien den größten Anteil am deutschen Wirtschaftswachstum."

ID: 1207554

(ots) - Laut einer Studie des Berliner Instituts für
Innovation und Technik (iit) im Auftrag des VDI Verein Deutscher
Ingenieure e.V. ist der Einstieg in die Industrie 4.0 eine wichtige
Säule für das derzeitige deutsche Wachstumswunder. Allen
internationalen Krisen zum Trotz lag 2014 der Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei real rund 1,5 Prozent - dem höchsten
Wert seit drei Jahren. Rund 40 Prozent des Wirtschaftswachstums, also
mehr als ein Drittel oder fast 38 Milliarden Euro, sind der
iit-Studie zufolge das Ergebnis wachsender Investitionen in Internet-
und andere Informations- und Kommunikations-Technologien. "Die
Digitalisierung und Vernetzung quer durch alle Industrien", betont
VDI-Direktor Ralph Appel, "ist zur stärksten Konjunkturlokomotive für
die deutsche Wirtschaft geworden - und birgt auch für die Zukunft das
größte Potenzial."

Industrie 4.0 beschreibt die Umstellung der gesamten Produktion
auf voll digitalisierte und vernetzte Produktionsabläufe. Durch den
konsequenten Einsatz von Informations-, Kommunikations- und
Internet-Technologien in der herstellenden Industrie können
Arbeitsabläufe völlig neu organisiert werden, und das weltweit.
Dadurch wiederum entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und
Märkte. Gleichzeitig verbunden sind damit enorme Kosteneinsparungen
und Produktivitätsgewinne.

Investitionen in IKT beschleunigen Wachstum der gesamten
Wirtschaft

In den nächsten fünf Jahren sind zur flächendeckenden Einführung
von Industrie 4.0 in Deutschland Investitionen von insgesamt 200
Milliarden Euro erforderlich. Appel: "Fast die Hälfte davon, rund 90
Milliarden Euro, dürfte auf den Mittelstand entfallen." Dabei
beschleunigt jedes Prozent mehr Investitionen in IKT das Wachstum der
gesamten deutschen Volkswirtschaft direkt und indirekt um bis zu 0,1




Prozent zusätzlich. Auf Basis dieser neuen Erkenntnisse fordert Appel
von der Bundesregierung, die Hebelwirkung zu nutzen: Die wie ein
Multiplikator wirkenden Investitionen, sollten durch dafür notwendige
Rahmenbedingungen unterstützt und wo möglich Investitionshindernisse
beseitigt werden. Unterstellt man den obigen Zusammenhang, würden nur
15 Prozent mehr Investitionen in Industrie 4.0 das
Wirtschaftswachstum glatt verdoppeln."

Mögliche Polarisierung des Arbeitsmarkts

Auf dem Arbeitsmarkt zeichnen sich sehr unterschiedliche -
quantitative wie auch qualitative - Auswirkungen von Industrie 4.0
ab. So könnten bis 2020 in der IKT-Branche über 100.000 neue
Arbeitsplätze entstehen. Industrie 4.0 wird die Arbeitswelt
verändern, dabei können moderne vernetzte Systeme und Algorithmen
zunehmend auch geistige/kognitive Routine-Aufgaben übernehmen. Dies
kann zu einer Polarisierung am Arbeitsmarkt führen, bei der die
oberen und unteren Qualifikations- und Lohnbereiche profitieren. Der
Gärtner und der Entwickler werden die Gewinner der Digitalisierung
sein.

Wie stark die Polarisierung wirkt, hängt entscheidend davon ab,
wie Arbeitsplätze konkret definiert sind. Ein geringer Anteil an
(kognitiven und manuellen) Routinetätigkeiten und ein hoher Anteil an
eigenständigen, kreativen Aufgaben machen einen Arbeitsplatz
digitalisierungsfest. Hier spielt auch die Ausgestaltung der Technik
eine große Rolle. Insbesondere bei Industrie 4.0 gilt: Wie die
Arbeitsplätze - und damit die Arbeits- und
Qualifikationsanforderungen - in der digitalisierten Fabrik von
morgen aussehen werden hängt auch ganz entscheidend vom Design der
Technologie ab. Gute digitale Arbeit braucht gute digitale Technik.
Hier ist Deutschland bereits ganz gut aufgestellt. Auf Grund des
relativ hohen Automatisierungsgrads in der industriellen Produktion
hat Deutschland bereits Erfahrungen im Bereich der Gestaltung
hochtechnisierter industrieller Arbeitsplätze. Zu dem kommt das gute
Aus- und Weiterbildungssystem in Deutschland. Dieses gilt es zu
stärken, damit sich deutsche Arbeitnehmer laufend weiterbilden und
-qualifizieren können.

Der VDI - Sprecher, Gestalter, Netzwerker

Ingenieure brauchen eine starke Vereinigung, die sie bei ihrer
Arbeit unterstützt, fördert und vertritt. Diese Aufgabe übernimmt der
VDI Verein Deutscher Ingenieure. Seit über 150 Jahren steht er
Ingenieurinnen und Ingenieuren zuverlässig zur Seite. Mehr als 12.000
ehrenamtliche Experten bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur
Förderung unseres Technikstandorts. Das überzeugt: Mit rund 154.000
Mitgliedern ist der VDI die größte Ingenieurvereinigung in
Deutschland. Als drittgrößter technischer Regelsetzer ist er Partner
für die deutsche Wirtschaft und Wissenschaft.



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Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
Marco Dadomo
Telefon: +49 211 6214-383
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Datum: 04.05.2015 - 12:19 Uhr
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