WAZ: Einmischung in den Arbeitskampf
- Kommentar von Matthias Korfmann zum Kita-Streik
(ots) - Sigmar Gabriel ist gleichzeitig Wirtschaftsminister,
Vizekanzler und SPD-Chef. Darüber hinaus hat er für sich eine weitere
Rolle entdeckt: die als Privatmann.
Der Privatmann darf, was der Minister, Vizekanzler und Parteichef
nicht darf. Zum Beispiel, sich in eine Pegida-Diskussion setzen. Der
Privatmann Gabriel sagt etwas zum Kita-Streik, während sich der
Minister nie in einen Tarifstreit einmischen würde.
Gabriel hat ja Recht, wenn er sagt, dass Erzieherinnen mehr
Wertschätzung verdienten. Nur ist das am Vorabend eines
Erzieherinnen-Streiks eben auch die größtmögliche Einmischung.
Dieses Einmischen in Arbeitskämpfe ist eigentlich verboten. Aber
das scheint keinen mehr zu interessieren. Beim Bahnstreik tut die
Politik schon gar nicht mehr so, als sei sie unbeteiligt. Gabriel,
Dobrindt, Merkel üben Druck aus im Arbeitskampf der GDL. Etwas mehr
Zurückhaltung stünde diesen Amtsträgern - und Privatleuten - gut.
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Datum: 06.05.2015 - 18:51 Uhr
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