(ots) -
- 86 Prozent der Unternehmen sehen in zunehmender Digitalisierung
große Chance für Standort, 48 Prozent der Unternehmen erwarten
für nächste Jahre substanzielles Wachstum
- Jedes sechste Unternehmen nutzt schon heute Potenzial digitaler
Technologien - unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße
- Bei den meisten Unternehmen haben Kostenreduzierung und
Effizienzsteigerung aktuell höhere Priorität als Investitionen
in Wachstum und Innovation
Mittelständische Unternehmen in Deutschland haben das Potenzial
der Digitalisierung erkannt: Eine breite Mehrheit von 86 Prozent der
Unternehmer und Manager sieht in der zunehmenden Digitalisierung eine
"große Chance" für den Industriestandort Deutschland. Immerhin 48
Prozent der Unternehmen erwarten für die nächsten fünf Jahre generell
substanzielles Wachstum. Bereits jedes sechste Unternehmen in
Deutschland zählt heute zu den digitalen Vorreitern. "Das sind
Unternehmen, die überdurchschnittlich stark und erfolgreich auf neue
Trends der Digitalisierung setzen, zum Beispiel, um
Wertschöpfungsketten zu vernetzen oder um ihre Produkte zu
individualisieren. Diese Vorreiter gibt es in allen Branchen und
unabhängig von der Unternehmensgröße oder dem Alter der Manager",
erklärte Markus Beumer, Vorstand der Commerzbank und verantwortlich
für das Mittelstandsgeschäft, heute bei der Präsentation der Studie
"Management im Wandel: Digitaler, effizienter, flexibler!" Für diese
Studie hat TNS Infratest im Auftrag der Initiative
UnternehmerPerspektiven deutschlandweit bei 4.000 mittelständischen
Unternehmen Führungskräfte der ersten Ebene befragt. Die Ergebnisse
stellte Beumer gemeinsam mit dem Schirmherrn der Studie vor, Dr.
Stefan Groß-Selbeck, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der XING AG und
heute Partner und Geschäftsführer des Berliner Büros bei BCG Digital
Ventures.
Evolution statt Revolution bei der Digitalisierung im Mittelstand
Die Mehrheit der Unternehmen dagegen hat die Chancen der
Digitalisierung zwar erkannt, verhält sich aber eher abwartend: 63
Prozent der Befragten räumten durchaus selbstkritisch ein, dass der
Mittelstand das Thema Digitalisierung derzeit noch eher
vernachlässige. Zwei Drittel der Befragten bewegen sich nach eige-nem
Bekunden in Märkten, die durch ausgereifte Produkte und
Dienstleistungen, starken Verdrängungswettbewerb und immer kürzere
Produkt- und Innovationszyklen gekennzeichnet sind. Wichtige
Herausforderungen sind aus Sicht der Unternehmer in dieser Situation
eher Kostenreduktion und Produktivitätssteigerung (von 43
beziehungsweise 40 Prozent der Befragten genannt) als die Entwicklung
von Produkt- und Dienstleistungsinnovationen (37 Prozent) oder die
Erschließung neuer Vertriebswege (32 Prozent). "Der Fokus auf Kosten
und Effizienzsteigerung ist sicher nie falsch, aber es erscheint
sinnvoll, Digitalisierung nicht in erster Linie unter dem
Gesichtspunkt der Kosteneffizienz zu betrachten. Traditionelle
Unternehmen können hier von Start-ups lernen, indem sie neue
Technologien nicht nur einsetzen, um Produktivitätsfortschritte zu
erzielen, sondern auch ganz neue Wege ausprobieren, um neue
Kundengruppen und Vertriebswege zu erschließen und neue Angebote zu
schaffen", empfahl Schirmherr Groß-Selbeck.
Zurückhaltend agiert die Mehrheit der Unternehmen, wenn es um
aktuell viel diskutierte Phänomene wie Big Data, Cloud Computing oder
Industrie 4.0 geht, während bereits etablierten digitalen
Technologien große Bedeutung zugemessen wird. "Unternehmen setzen
selbstverständlich auf Onlinemarketing, optimieren die
Administration, ermöglichen Arbeiten aus dem Homeoffice oder bieten
Onlineservices an. Individualisierte und automatisierte Produktion
oder die Vernetzung der Wertschöpfungskette sind dagegen erst bei
wenigen Firmen in der Umsetzung", berichtete Beumer. Die größten
Herausforderungen für die Unternehmen liegen der Studie zufolge in
der Komplexität und der Geschwindigkeit der technischen Entwicklung
(52 Prozent), im hohen Investitionsbedarf (50 Prozent), in
Datenschutzfragen (49 Prozent) und im Fehlen verlässlicher Stan-dards
(42 Prozent) - all das führt dazu, dass sich viele Unternehmen in
Bezug auf die Digitalisierung erst einmal abwartend verhalten.
Probieren geht über Studieren - auch bei der Digitalisierung
Die hohe Komplexität der digitalen Transformation bewirkt, dass
sich Unternehmen in der Breite eher reaktiv verhalten. In sich
schnell verändernden Märkten kann das gefährlich sein - immerhin
berichten 33 Prozent der Befragten davon, dass sich
Schlüsseltechnologien in ihrer Branche im Umbruch befinden, und 26
Prozent, dass die Digitalisierung bewährte Geschäftsmodelle bedroht.
"Der Einzug der digitalen Technologien bietet große Chancen, ist aber
auch eine gewaltige Managementaufgabe, weil Entscheidungen schnell
getroffen werden müssen und es sich heftig rächt, beim entscheidenden
Trend den Anschluss zu verpassen. Mit der Komplexität des digitalen
Wandels umzugehen, ist eine der wesentlichen Herausforderungen für
Manager", kommentierte Markus Beumer.
Wie das gelingt, zeigt die Gruppe der digitalen Vorreiter. Sie
warten nicht ab, sondern setzen auf Innovation und Ausprobieren, um
sich in engen Märkten einen Vorsprung zu verschaffen. Signifikant
häufiger als der Durchschnitt der Unternehmen starten sie
Pilotprojekte (+28 Prozent gegenüber dem Durchschnitt), analy-sieren
das Potenzial möglicher neuer Produkte, statt sich nur am Marktumfeld
zu orientieren (+26 Prozent), schaffen kreative Freiräume (+25
Prozent) und stellen technische Spezialisten ein (+24 Prozent). "Mut
zum Ausprobieren ist das beste Rezept, um den digitalen Wandel im
Unternehmen erfolgreich zu managen", so Beumer.
Die Initiative UnternehmerPerspektiven und ihre Studien
Die Mittelstandsinitiative UnternehmerPerspektiven bildet ein
Forum für Themen, die mittelständische Unternehmen in Deutschland
bewegen, und artikuliert Positionen des Mittelstands in der
Öffentlichkeit. Regelmäßig fragt sie dazu umfassend Einschätzungen
mittelständischer Unternehmer zu aktuellen Themen ab - die Datenbasis
bilden repräsentative Umfragen mit 4.000 Führungskräften der ersten
Ebene. Die Studienergebnisse werden mit Vertretern aus Wirtschaft,
Verbänden, Politik und Wissenschaft - auch auf öffentlichen Podien -
diskutiert, um gegenseitiges Verständnis zu schaffen und tragfähige
Lösungsansätze für die Herausforderungen des Mittelstands zu
entwickeln.
Die kompletten Ergebnisse der aktuellen Studie "Management im
Wandel: Digitaler, effizienter, flexibler!", einen Überblick über die
bisherigen Publikationen sowie weitere Informationen zur Initiative
finden Sie unter www.unternehmerperspektiven.de.
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Ãœber die Commerzbank
Die Commerzbank ist eine führende, international agierende
Geschäftsbank mit Standorten in mehr als 50 Ländern. Kernmärkte der
Commerzbank sind Deutschland und Polen. Mit den Geschäftsbereichen
Privatkunden, Mittelstandsbank, Corporates & Markets und Central &
Eastern Europe bietet sie ihren Privat- und Firmenkunden sowie
institutionellen Investoren ein umfassendes Portfolio an Bank- und
Kapitalmarktdienstleistungen an. Die Commerzbank finanziert über 30
Prozent des deutschen Außenhandels und ist unangefochtener
Marktführer in der Mittelstandsfinanzierung. Mit den Töchtern
comdirect und der polnischen mBank verfügt sie über zwei der weltweit
innovativsten Onlinebanken. Die Commerzbank betreibt mit rund 1.100
Filialen sowie rund 90 Geschäftskundenberatungszentren eines der
dichtesten Filialnetze der deutschen Privatbanken. Insgesamt betreut
die Bank rund 15 Millionen Privat- sowie 1 Million Geschäfts- und
Firmenkunden. Die 1870 gegründete Bank ist an allen wichtigen
Börsenplätzen der Welt vertreten. Im Jahr 2014 erwirtschaftete sie
mit durchschnittlich rund 52.000 Mitarbeitern Bruttoerträge von knapp
9 Milliarden Euro.
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