(ots) - In der Region Asien-Pazifik haben im vergangenen
Jahr 70 Prozent der Unternehmen Zahlungsverzögerungen erlitten. Das
hat Coface in einer jährlichen Studie festgestellt. Der
internationale Kreditversicherer hat dazu rund 2700 Unternehmen in
acht Ländern befragt. Die 70 Prozent sind der höchste Wert seit drei
Jahren. Zudem erklärten 37 Prozent der Unternehmen - zwei Prozent
mehr als im Vorjahr -, dass die Beträge höher waren. Besonders
betroffen sind Unternehmen in China, Indien, Hongkong und Thailand.
In Australien, Japan, Singapur und Taiwan hat sich das
Zahlungsverhalten hingegen verbessert.
Coface fragte unter anderem nach der Anzahl der Verzögerungen, der
durchschnittlichen Überziehungsdauer sowie nach möglichen
Auswirkungen auf die Liquidität bei besonders langen Verzögerungen
über 180 Tage. Während sich die Situation für die ganze Region
betrachtet verschlechtert hat, zeigt Australien in allen Punkten eine
Verbesserung. Auch in Singapur und Taiwan hatten die Unternehmen
weniger Probleme bei Zahlungseingängen. Dort wurde das Zahlungsziel
nicht mehr so lange überzogen, auch der Anteil der extrem langen
Verzögerungen ging zurück. In Japan dagegen stiegen Zahl und Dauer
der Zahlungsverzögerungen. Allerdings ist hier der Anteil der extrem
langen Verzögerungen am geringsten in der Region. Auch Insolvenzen
bleiben auf niedrigem Niveau. Mit 80 Prozent blieb in China der
Anteil von Unternehmen, die Zahlungsverzögerungen verbuchen mussten,
sehr hoch. Aufgrund der Verschuldung, der hohen Finanzierungskosten
und der geringen Rentabilität bliebt Coface in der Risikopolitik
vorsichtig in Branchen und Bereichen mit Überkapazitäten, zum
Beispiel Eisen, Stahl, Zement, Schiffbau, Aluminium, Bauglas,
Kohleabbau, Papier und Druck. In Hongkong kommt es immer häufiger zu
Zahlungsverzögerungen. Der extrem teure Immobilienmarkt und der Druck
auf den Einzelhandel - auch wegen des nicht mehr so stark steigenden
Tourismus - belasten die Wirtschaft. Auch in Indien nahmen 2014 die
Zahlungsverzögerungen zu. Die Kreditprüfer der Coface berichten von
deutlich gestiegenen Ãœberziehungsmeldungen aus allen Branchen. An der
Spitze der Negativliste stehen Unternehmen mit direktem oder
indirektem Bezug zur Baubranche. In Thailand war das Geschäftsklima
2014 schwach, was sich in der Anzahl der aufgelösten Unternehmen
zeigt. So bleibt das Zahlungsausfallrisiko hoch.
Eine Übersicht über die Länder sowie Details zur Befragung:
www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
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