(ots) - Die "heute+"-Sendung am Montagabend läutet eine
neue Ära in der Inhalte-Verbreitung des ZDF ein. Erstmals wird ein
aktuelles Format konsequent fürs Netz und aus den Online-Inhalten
eine Sendung fürs Fernsehen produziert. "Die Fernseh-Ausstrahlung ist
das Nachrangige", sagt ZDF-Nachrichtenchef Elmar Theveßen in der
aktuellen Ausgabe des Medienfachdienstes kressreport (ET: 15. Mai).
Er und der Neue-Medien-Leiter Eckart Gaddum erläutern die
strategischen Umbrüche. Weitere Formate sollen dem Beispiel von
"heute+" folgen.
Es sei Pflicht der "heute+"-Redaktion, alle Inhalte für soziale
Medien und das Web zu planen, sagt Theveßen. "Erst dann setzen wir
uns hin und überlegen: Wie kehren wir das zusammen für eine Sendung,
wie bringen wir das in ein Format?" Die Vorgehensweise wird auch
schon in Verlagen praktiziert: Axel Springers "Welt" gilt als
Vorreiter des Prinzips "Online to Print" - aus digital verbreiteten
Artikeln wird am Ende des Tages eine Zeitung. In Anlehnung daran
praktiziert das ZDF ab Montag "Online to TV".
Im kressreport berichten Theveßen und sein Kollege Gaddum, wie sie
ihre Bereiche strategisch umgebaut haben. Theveßen ist nun Chef aller
Mitarbeiter, die unter der Marke "heute" Inhalte produzieren - für
Web, Apps, Facebook oder andere Netzwerke. Gaddum konzentriert sich
auf strategische Fragen, die Mediathek und die allgemeinen
ZDF-Accounts in sozialen Netzwerken. "Diese strategische Entscheidung
hat sich schon heute gelohnt. Sie hat der Hauptredaktion Aktuelles
geholfen, ihre crossmedialen Entwicklungspotentiale in Eigenregie zu
entwickeln", sagt Gaddum. "Wer plattformübergreifende Verantwortung
trägt, beginnt auch so zu denken."
Gaddum erklärt im kressreport 09.15, der am 15. Mai erscheint, wie
Potenzialanalysen helfen, weitere Formate nach der "Online to
TV"-Logik zu denken. "heute+"-Projektleiter Clas Dammann erläutert,
wie seine Redaktion mit Nutzern kommunizieren wird und welche Fehler
in der Testphase passierten.
Autor: Jens Twiehaus
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