Historische Studie legt nahe, dass verbraucherorientierte britische Aktien in der Vergangenheit in den Sommermonaten nicht nachgegeben haben
(firmenpresse) - SEATTLE, WA -- (Marketwired) -- 05/18/15 --
In ihrer wissenschaftlichen Studie mit dem Titel "The Halloween Effect in US Sectors" untersuchten Ben Jacobsen und Nuttawat Visaltanachoti von der Massey University in Neuseeland die US-amerikanischen Aktienmärkte und Branchenrenditen für den Zeitraum von 1926 bis 2005. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass US-Anleger generell von einem Halloween-Effekt profitieren, da alle Sektoren der US-amerikanischen Aktienmärkte in den Wintermonaten besser abschneiden.
Dieses Konzept wurde mithilfe der FTSE- und Russell-Indices unter besonderer Berücksichtigung des FTSE All-Share Index, eines breit angelegten Indikators für die Performance der an der London Stock Exchange gelisteten Unternehmen, analysiert, um zu überprüfen, ob sich dieses Muster auch in der jüngsten Entwicklung der wichtigsten britischen Aktien nachweisen lässt. Die Ergebnisse bieten eine neue Blickweise auf ein "altbewährtes" Anlagekonzept.
Unsere Studie untersuchte die Branchenrenditen (GBP) des FTSE All-Share Index zwischen 2000 und 2015, wobei die sogenannten Sommermonate (Mai bis Oktober) und Wintermonate (November bis April) separat analysiert wurden. Dabei zeigten unsere Analysen, dass die Gesamt-Performance des FTSE All-Share Index bisher in den Wintermonaten besser war als in den Sommermonaten. Zugleich aber machte die Untersuchung unterschiedliche Entwicklungen einzelner Branchen in den Sommermonaten sichtbar, die seit Einführung des Index bestehen und Marktakteuren nützliche Information liefern können.
Die britischen Verbraucherbranchen (d.h. Telekommunikation, Verbrauchsgüter, Verbraucherservices, Versorger und Gesundheitswesen) schnitten in den Sommermonaten im Durchschnitt besser ab als die britischen Produktionsbranchen (d.h. Erdöl & Erdgas, Industrieunternehmen, Technologie und Grundstoffe) (siehe unten Tabelle 1).
Eine Branche weist deutliche Abweichungen von den Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchung auf: Die Sparte "Verbraucherservices" (Nahrungsmittel, Einzelhandel, Medien, Tourismus und Freizeit) verzeichnete ihre größten Verluste in den Sommermonaten 2001, 2002 und 2008. Zwar konnte die britische Wirtschaft eine Rezession nach dem Platzen der Dotcom-Blase vermeiden. Die Jahre 2001 und 2002 waren aber dennoch ungewöhnlich für die britischen Unternehmen in der Branche für Verbraucherservices. Zu den Faktoren, die womöglich zu dieser Entwicklung beitrugen, gehörten der Rückgang des Konsumentenvertrauens angesichts der ungewissen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie nachteilige Auswirkungen auf die Wirtschaft im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September 2001. Vernachlässigt man in der Analyse die Sommermonate und die jeweils darauf folgenden Wintermonate dieser drei Jahre, so zeigt sich laut Angaben von FTSE-Analysten, dass die Renditen bei Aktien der Branche für Verbraucherservices in den Sommermonaten deutlich höher ausfielen. (siehe unten Tabelle 2)
"Die jüngsten Analysen der FTSE- und Russell-Indices bekräftigen die Ansicht, dass Anleger ihr Handeln nicht nach dem breiten Konsens oder vermeintlich allgemeingültigen Regeln ausrichten sollten, wenn sie langfristige Investitionsentscheidungen treffen. Die Investoren können von einer detaillierteren Analyse der Entwicklung einzelner Märkte profitieren, da sie dabei womöglich bestimmte Nuancen und Unterschiede entdecken, die langfristig von entscheidender Bedeutung sind. Die vergangene Performance verspricht natürlich keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Aber die Verwendung von Indizes für eine stärker historische Perspektive kann den Investoren durchaus Hilfe bieten."
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