(ots) - Sexuelle Handlungen an Kindern zählen zum
Abscheulichsten, was das Strafgesetzbuch zu "bieten" hat. Das ist
völlig unstrittig. Umstritten ist dagegen in manchen Fällen, ob sich
Pädophile bei Übergriffen deshalb nicht strafbar machen, weil sie
krank, schuldunfähig im juristischen Sinn sind. Ob kriminelle Energie
oder Krankheit vorliegt, müssen im Zweifel Sachverständige
entscheiden. Wer krank ist, verdient Hilfe, insbesondere in Form von
Prävention, damit es nicht zu Straftaten kommt. Wer kriminell ist,
verdient Strafe. In jedem Fall ist Opferschutz eindeutig weit
wichtiger als Täterschutz. Wenn die Berliner Grünen nun für ein
unfassbares Geschehen in den 80er und 90er Jahren erschreckendes
Versagen eingestehen und Scham zum Ausdruck bringen, dann ist das
deutlich klarer als das, was führende Bundes-Grüne zu diesem Thema zu
Protokoll geben. Das Schuldeingeständnis des Regionalverbands ist
eigentlich selbstverständlich. Dass es in Zeiten, in denen oft und
nicht nur bei den Grünen das Prinzip "schweigen und vertuschen"
vorherrscht, positiv heraussticht - auch das ist bezeichnend.
Rückhaltlose Aufklärung und bestmögliche Schadenswiedergutmachung
sind das Mindeste, was weiterhin zu verlangen ist. Die Grünen nun
unter Generalverdacht zu stellen, wäre allerdings nicht sinnvoll.
Förderlich für die damaligen Taten war sicherlich ein gewisser
Zeitgeist, der genauso abscheulich war wie die Taten selbst. Und hier
muss der Blick nach vorne gehen. Auch heute gibt es starke Tendenzen,
den Freiheitsbegriff - nicht nur, aber auch in puncto Sexualität -
aufs Extremste auszudehnen. Alles können, alles dürfen? Das wäre
fatal. Deshalb bleibt ein nur scheinbar altmodisches Prinzip wie
Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft überlebenswichtig.
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