PresseKat - Allg. Zeitung Mainz: Kampagne / Kommentar zur Homo-Ehe

Allg. Zeitung Mainz: Kampagne / Kommentar zur Homo-Ehe

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(ots) - Gleiches solle gleich, Ungleiches ungleich behandelt
werden. Dieses Prinzip prägte das Denken seit Platon und Aristoteles.
Liest man die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur
gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft, wird jedoch die Absicht
erkennbar, eine unmissverständliche Relativierung dieses Prinzips zu
vollziehen. Das ist höchst bedenklich. Auf nahezu allen Feldern des
Lebens ist die Homo-Ehe der Ehe zwischen Mann und Frau
gleichgestellt. Einzige bedeutsame Ausnahme: Homosexuelle dürfen
nicht gemeinsam ein fremdes Kind adoptieren. Doch obwohl dieser
Unterschied gute Gründe hat, wird Karlsruhe wohl auch ihn alsbald
abschaffen. Wenn also derzeit ein Aufschrei durch Teile der Republik
geht, der eine Diskriminierung der Homo-Ehe beklagt, so beruht dies
entweder auf Unkenntnis, was kaum vorstellbar erscheint, oder - weit
wahrscheinlicher - auf der Absicht, kampagnenartig diejenigen an den
Pranger zu stellen, die sich zu Recht dem Gender-Mainstreaming
widersetzen und doch Unterschiede sehen zwischen Ehe und Homo-Ehe.
Der wichtigste Unterschied liegt, von manchen gerne verdrängt, in der
Fähigkeit von Mann und Frau, Kinder zu zeugen. Dies ist hoch
bedeutsam, es sei denn, man verließe sich künftig auf eine wie auch
immer geartete Samenspender- und Leihmutterindustrie. Dass die
Prinzipien Verantwortung und Liebe auch in gleichgeschlechtlichen
Partnerschaften vorherrschen, stellt niemand ernsthaft in Abrede.
Intoleranz ist an einer ganz anderen Stelle zu befürchten: Der
gegenwärtig strömende Zeitgeist hofiert gleichgeschlechtliche
Partnerschaften nachgerade, während er die Ehe zwischen Mann und Frau
bestenfalls zu dulden geneigt ist.



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Datum: 26.05.2015 - 18:34 Uhr
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