(ots) - Unstimmigkeiten bei der Vergabe von Klausurnoten an
der RWTH Aachen setzen den Partei- und Fraktionschef der NRW-CDU,
Armin Laschet, unter Druck. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Dienstag-Ausgabe) berichtet, hat Laschet als Konsequenz aus den
Vorwürfen inzwischen seine Lehrtätigkeit an der Exzellenz-Uni
aufgegeben und Fehler eingeräumt. Es geht um eine Klausur, die
Masterstudenten im Europastudiengang im Anschluss an ein von Laschet
angebotenes Berlin-Seminar geschrieben haben. Die vom CDU-Chef
korrigierten Arbeiten sollen auf dem Postweg zurück zur RWTH verloren
gegangen sein. Laschet hat daraufhin nach Informationen der Zeitung
auf Grundlage "von Notizen" aus dem Seminar und der Klausur neue
Noten vergeben. Das ungewöhnliche Verfahren war aufgefallen, als
Noten fehlten und Studenten eine Klausurbewertung erhielten, die an
der Prüfung gar nicht teilgenommen hatten. Das geht aus internen
E-Mails hervor, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegen.
Laschet sprach auf Anfrage von einem mit der Uni "abgestimmten
Vorgehen". Die Dekanin der Philosophischen Fakultät, Christine Roll,
räumte dagegen auf Nachfrage ein: Laschet habe "noch vor der
Rücksprache mit dem Prüfungsausschuss aufgrund seiner Notizen eine
nachträgliche Bewertung" vorgenommen, "um zu verhindern, dass die
Studierenden erneut eine Klausur ablegen mussten". Inzwischen hat
auch Laschet Versäumnisse erkannt: Bei der "Dokumentation und
Überstellung der Studienleistung" an die Universität wäre "eine
größere Sorgfalt möglich und angemessen gewesen", schreibt er, "auch
und gerade meinerseits als verantwortlicher Lehrbeauftragter". Er
werde seine Lehrtätigkeit in Aachen nun beenden, so Laschet. Diesen
Schritt halte er "angesichts dieses misslichen Vorgangs" für
erforderlich.
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