(ots) - Schon im April hatte Sebastian Edathy per Facebook
darauf gewettet, dass ihn die SPD nicht aus der Partei werfen würde.
Die Wette hat er vorläufig gewonnen. Aber mit solcher Rotzigkeit wird
er noch weiter verlieren, wenn das überhaupt möglich ist. Bereits im
Strafverfahren hatte der gefallene Hoffnungsträger eine
atemberaubende Hybris an den Tag gelegt. Vor dem Landgericht Verden
kam er gnädig davon. Und nun will der SPD-Bezirk Hannover kein Öl ins
Feuer gießen und hat eine windelweiche Entscheidung getroffen. Nun
ließe sich argumentieren: Die SPD muss selbst wissen, ob der Besitz
von Bildern, deren Klassifizierung als kinderpornografisch nicht
widerlegt ist, gegen SPD-Grundwerte verstößt. Allerdings ist dies
keine Frage, die ausschließlich zwischen der SPD als Partei und
Edathy zu klären wäre. Edathy hat sich nicht nur widerlich verhalten
- das ist mit dem Strafverfahren abgegolten. Er hat zudem der Politik
im Ganzen massiven Schaden zugefügt. Er hat den ehemaligen
BKA-Präsidenten Jörg Ziercke und den Mainzer SPD-Abgeordneten Michael
Hartmann mit Vorwürfen überzogen, für deren Berechtigung bislang
keinerlei Beweise erbracht wurden. Er hat viele aufs Schwerste
enttäuscht, gekränkt und verletzt, scheint aber selbst so guter
Dinge, dass er Wetten auf seinen Nicht-Rauswurf anbietet: eine
Verhöhnung. Will sich die SPD erneut am Nasenring durch die Arena
führen lassen - wie im Parteiausschlussverfahren gegen Thilo
Sarrazin, der von "kleinen Kopftuchmädchen" fabulierte? Das wäre
demütigend - für die gesamte kleiner werdende Schar derer, die dem
Prinzip "Parteipolitik" noch nicht ablehnend gegenüberstehen.
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