(ots) - Im Vorfeld des G7 Treffens in Elmau
kritisiert die sozialmedizinische Hilfsorganisation medico
international, dass sich die Gesundheitsagenda des Treffens auf die
Behandlung von Symptomen konzentriere, statt sich mit den Ursachen
von globalen Gesundheitskrisen zu beschäftigen. Das G7-Treffen
beschäftigt sich u.a. mit den gesundheitspolitisch relevanten Themen
Ebola, Antibiotikaresistenzen und Impfmaßnahmen. So kritisiert
medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer den Vorschlag der
Bundesregierung, eine Health Emergency Reponse Work Force, die
sogenannten Weißhelme, zur schnelleren Seuchenbekämpfung
einzurichten, wie sie die Bundesregierung in Elmau vortragen will.
"Wir sind das Land des Sozialmediziners Rudolf Virchow, der schon zu
Beginn des letzten Jahrhunderts wusste, dass Seuchenbekämpfung eine
Frage der gesundheitsfördernden Sozialpolitik ist", so Gebauer.
Deshalb gehe es jetzt darum, über Wege zu diskutieren, in Ländern wie
Sierra Leone nachhaltige Gesundheitssysteme einzurichten und die
Weltgesundheitsorganisation zu stärken, statt Parallelstrukturen für
den Notfall aufzubauen. Auch zur Bekämpfung wachsender
Antibiotikaresistenzen seien nachhaltige öffentliche
Gesundheitssystem das beste Mittel, so der medico-Geschäftsführer.
Sowohl die Ebola-Epidemie wie die wachsenden
Antibiotikaresistenzen weltweit unterstreichen die Notwendigkeit
einer globalen Gesundheitspolitik. "Diese Politik muss im Sinne des
Allgemeinwohls agieren", so die medico-Gesundheitsreferentin Anne
Jung. Bislang aber verstünde sich die Politik gerade bei G7 eher als
Vertreter jeweiliger Wirtschaftsinteressen. "Das schadet der
Gesundheit", so Anne Jung. Umso unverständlicher sei es, dass das
Versammlungsrecht für diejenigen eingeschränkt werden solle, die sich
in Garmisch-Patenkirchen für das Allgemeinwohl einsetzen wollen.
Weitere Informationen, darunter ein Dossier zum Thema Gesundheit +
G7 finden Sie unter www.medico.de/G7
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