(ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag in
einem RTL-Exklusivinterview einen Ausblick auf den in drei Tagen
beginnenden G-7-Gipfel auf Schloss Elmau gegeben. Im Gespräch mit
"RTL Aktuell"-Chefmoderator Peter Kloeppel standen dabei die
Erwartungen an das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben
führenden westlichen Industrienationen ab Sonntag sowie die
Positionen der Bundesregierung in zentralen außenpolitischen Fragen.
Die wichtigsten Ausschnitte aus dem Interview zeigt "RTL Aktuell"
heute ab 18.45 Uhr. Das komplette Gespräch sendet RTL später in einem
"RTL Nachtjournal Spezial" ab 00.15 Uhr. Auch der Nachrichtensender
n-tv zeigt das komplette Interview heute ab 18.35 Uhr im Rahmen eines
News-Spezials.
Bitte Quellenhinweis "RTL Aktuell" beachten!
Zum andauernden Ringen um ein griechisches Reformpaket und die
Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der
Eurozone stellte Bundeskanzlerin Merkel im "RTL Aktuell"-Interview
klar: "Ich werde weiter darauf hinarbeiten, dass Griechenland in der
Eurozone bleiben kann." Zu den jüngsten Verhandlungen des
griechischen Ministerpräsidenten Tsipras in Brüssel sagte die
Kanzlerin: "Ich habe da im Augenblick noch überhaupt keine Aktien
dran, sondern es ging und geht darum, dass die drei Institutionen,
die wir früher mal Troika genannt haben, ein gemeinsames Verständnis
haben. Und die verhandeln mit Griechenland, schlagen das dann der
Eurogruppe vor, wenn sie ein Ergebnis bekommen haben. Das heißt, der
Ball liegt dort und dann wird man sehen, was sie uns vorschlagen als
eine Möglichkeit. Aber der Ausgangspunkt ist das bestehende Programm
und dazu muss eine Lösung gefunden werden."
Die Spekulationen darüber, ob Christine Lagarde, die Chefin des
Internationalen Währungsfonds (IWF), zuletzt die Möglichkeit eines
Austritts Griechenlands aus der Eurozone in Aussicht gestellt habe,
wies Merkel zurück: "Ich habe weder etwas davon gehört, dass der IWF
sich das vorstellt. Ich habe die Chefin des IWF ja in dieser Woche
getroffen und sie hat mit Jean-Claude Juncker und mit Mario Draghi
darauf hingearbeitet, Vorschläge zu machen und das ist das, was wir
im Augenblick diskutieren. Ich habe auch nicht gehört, dass sich der
IWF jetzt zurückziehen will, sondern es geht um einen gemeinsamen
Vorschlag. Deshalb läuft die Arbeit. Sie ist anstrengend, sie muss
eher beschleunigt werden als verlangsamt werden, denn das Programm
läuft am 30. Juni aus. Wir von unserer Seite sind guten Willens, aber
der gute Wille allein reicht nicht. Zum Schluss müssen die Rechnungen
auch aufgehen."
Mit Blick auf die Gipfel-Agenda betonte die Kanzlerin, das Thema
Gesundheit sei ihr besonders wichtig. Die Ebola-Epedemie in Teilen
Afrikas habe gezeigt, "wie schnell wir betroffen sein könnten und wie
ungeschickt, sage ich mal, die Weltgemeinschaft reagiert hat: zu
spät, sehr vereinzelt, nicht in Koordination mit den internationalen
Organisationen. Das muss sich ändern und dafür zu beginnen, einen
Plan zu entwickeln, wie wir in Zukunft besser reagieren können, ist
mir ein ganz wichtiges Anliegen. ... Wir reden sehr viel darüber, was
wir militärisch tun können, was wir sicherheitspolitisch tun können,
aber dass die Welt, die so zusammengewachsen ist, eigentlich einer
Gefahr ausgesetzt ist, dass sich Krankheiten ausbreiten können und
vieles zerstören können, das haben wir manchmal nicht so im Blick.
Und da eine schlagkräftige Weltgemeinschaft aufzustellen mit Hilfe
der Weltbank, mit Hilfe der Weltgesundheitsorganisation, das liegt
mir sehr am Herzen." Weitere Gesundheits-Themen auf dem Gipfel seien,
so Merkel, die Bekämpfung von Tropenkrankheiten und die Resistenz
gegen Antibiotika.
Im RTL-Interview ging Bundeskanzlerin Angela Merkel abschließend
auch auf die Rücktrittsankündigung von FIFA-Präsident Joseph Blatter
ein. Jetzt sei der Weg frei, "dass all das, was im Raum steht, auch
gründlich aufgeklärt werden kann", so Merkel. "Ich finde, das muss
auch sein mit Blick auf die Milliarden Fans, die der Fußball weltweit
hat. Dann muss die FIFA die entsprechenden Entscheidungen fällen. Auf
jeden Fall bedarf es einer dringenden Transparenzinitiative
innerhalb der FIFA, den Eindruck habe ich schon."
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