(ots) - Sie kommen ins Ziel und schauen auf die Tafel.
Stehen da nicht die gewünschten Zahlen, wird innerlich schon wieder
das Ränzlein gepackt: Wo kann ich um Gottes willen am besten
schaffen, was alle von mir wollen, wenn ich zu dieser und jener
Meisterschaft will. Norm, Norm, Norm: Darüber ist erst zu lesen, dann
sprechen die Stadion-Moderatoren ständig davon und im Ziel muss weit
öfter erklärt werden, warum es nicht geklappt hat, als dass gejubelt
wird. Das Doofe daran: Sieger sind keine Sieger mehr, wenn sie nicht
die passende Zeit liefern. Läuft es blöd, hecheln sie ewig jener
geforderten Norm hinterher - und sind platt, wenn es darauf ankommt.
Zumal es ja besonders Lauf-Distanzen gibt, auf denen die Weisheit
gilt: Olympiasieger oder Weltmeister wird nicht, wer Weltrekord
rennt, sondern wer zur rechten Zeit an der rechten Stelle ist. Dieter
Baumann (1992) oder Nils Schumann (2000) sind zwei der bekanntesten
beispiele für solche olympischen Gold-Besitzer. Dazu kommt, dass wir
Deutsche unseren eigenen Tick haben: Nehmen wir die WM-Normen für
Männlein und Weiblein über 1500 Meter. Sie liegen sieben bzw. fünf
Zehntel unter den geforderten internationalen Werten. Zehntel! Ãœber
5000 Meter der Frauen ist es ein Sekündchen. Muss das sein? Die
Regensburger monieren das und gelten oft als Motzkis. Aber nicht alle
Vorgaben sind gut. In der Leichtathletik geht es um den Sieg. Oder
wer weiß noch, welche Zeiten Baumann oder Schumann liefen?
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