(ots) - Sahar hat das Zeug eine Revolution anzuzetteln - und
die beginnt auf dem Fahrrad. In Kabul ist sie das einzige Mädchen,
das Fahrrad fährt, sagt sie. Laut Verfassung haben alle Bürger
Afghanistans die gleichen Rechte. In der Realität ist das Land jedoch
eine tief konservative Stammesgesellschaft, die von Männern dominiert
wird. Noch ertragen die meisten Frauen in Afghanistan ihr Schicksal
stumm. Anders Sahar, Marya und Sara - sie wollen ihr Land verändern.
Der Weg ist noch weit, doch eine Diskussion über die Stellung der
Frau hat begonnen. ARD-Korrespondent Gábor Halász aus dem Studio Neu
Delhi hat die drei mutigen Frauen getroffen und begleitet.
Sahar will sich nicht vorschreiben lassen, als Frau zu Hause
sitzen zu müssen, will nicht hinnehmen, dass Männer sie anmachen und
als Prostituierte behandeln. Wenn ein Mann sie belästigt, schlägt
Sahar schon mal zu. Die 19-Jährige gehört zu einer neuen Generation,
die an ein anderes Afghanistan glaubt: sie studiert und arbeitet als
Journalistin. Mit ihren Filmen zeigt sie, was afghanische Frauen
täglich erleben und gibt denen eine Stimme, die sonst schweigen.
Marya dagegen hat sich jahrelang als Junge verkleidet. Nur so
konnte sie ihren Traum verwirklichen und Sportlerin werden. Zuhause
eingesperrt sein, das wollte auch sie nicht. Heute arbeitet Marya als
Sportlehrerin und zeigt sich wieder als Frau. In Mazar e Sharif lebt
Sara, eine Frau, die von sich behauptet, die erste Taxifahrerin
Afghanistans zu sein. Manche machen sich darüber lustig, erzählt sie,
aber das sei ihr egal. Abseits, auf einem Bolzplatz, zeigt Sara
vielen Frauen, wie man ein Auto steuert - und auch das Leben.
Dokumentation von Gábor Halász, ARD-Studio Neu Delhi,
phoenix/MDR/2015
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