(ots) -
- Innovation/Antibiotika: Suche nach neuen Antibiotika und
Medikamenten für vernachlässigte Tropenkrankheiten durch
multinationale Fonds unterstützen
- CO2-Reduzierung: Die EU bleibt mit ihrer Vorreiterrolle allein
Der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn
Dekkers, sieht in den Ergebnissen des G7-Gipfels in Elmau wichtige
Signale für Fortschritte in der globalen Gesundheitsversorgung,
vermisst aber konkrete Schritte bei der Verringerung der
CO2-Emissionen.
"Elmau hat das Problem der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen in
den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt - das ist
vielleicht das größte Verdienst dieses Gipfels bei diesem Thema. Den
Worten müssen jetzt aber auch bald Taten folgen. Die Suche nach neuen
Antibiotika und besseren Medikamenten für vernachlässigte
Tropenkrankheiten sollte auch durch multinationale Fonds oder
staatliche Auftragsforschung unterstützt werden. Denn die Forschung
in diesen Bereichen wurde lange Zeit vernachlässigt, weil die
wirtschaftlichen Anreize dafür gefehlt haben. Sie muss erst wieder
aufgebaut werden, was viel Zeit und Geld erfordert", sagte Dekkers.
"Außerdem brauchen wir künftig eine Initiative für einen
weltweiten, robusten Patentschutz und für die effektive Durchsetzung
geistiger Eigentumsrechte. Das würde bei forschenden
Pharmaunternehmen zusätzliche Investitionen in die Erforschung neuer
Medikamente auslösen," sagte Dekkers.
Verringerung der CO2-Emissionen
Der VCI-Präsident sieht in den Ergebnissen des G7-Gipfels zur
Verringerung der globalen CO2-Emissionen nur einen kleinen
Fortschritt auf dem Weg zur Konferenz in Paris im Dezember dieses
Jahres. Dekkers sagte: "Mit dem Bekenntnis zur weitgehenden
Dekarbonisierung der Wirtschaft und der Energieerzeugung bleibt
offen, ob andere Nationen der Vorreiterrolle der G7-Staaten folgen
werden. Dazu fehlen wichtige Details wie konkrete Minderungszusagen,
wie sie bislang alleine die EU vorgelegt hat", so Dekkers. "Für den
erfolgreichen Abschluss eines weltweiten Abkommens Ende des Jahres in
Paris bleibt noch viel zu tun."
Im Vorfeld des G7-Gipfels hatte sich der Präsident des VCI für die
Einrichtung eines globalen Emissionshandels nach europäischem Vorbild
ausgesprochen. "Die EU kämpft auch nach dem G7-Gipfel nahezu alleine
mit ambitionierten Regelungen gegen den global steigenden Ausstoß von
Kohlendioxid. Der Emissionshandel und die europäischen Klimaziele
müssen unbedingt international anschlussfähig werden, um die heutige,
einseitige Belastung für unsere Exportwirtschaft zu vermeiden, die
den internationalen Wettbewerb verzerrt."
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