(ots) - Müssen diese Gipfel sein? Ja, denn die
Spitzenpolitiker dieser Welt reden sicher nicht zu viel miteinander,
schon gar nicht so ungezwungen wie in Elmau. Das Format G 7 ist auch
nicht überlebt, nur weil es andere Formate wie G20 oder die Uno gibt.
Wenn es darauf ankommt, sind es diese sieben, auf die man sich
verlassen kann. Sie haben innere Stabilität, wirtschaftliche Kraft
und gemeinsame Werte. Ob Ebola, Anti-Terror-Einsatz gegen IS oder
weltweite Anti-Aids-Kampagnen - man kann ja China oder Russland in
solchen Situationen mal fragen, da kommt nicht viel. Muss es so teuer
sein? Ja und Nein. Der hohe Sicherheitsaufwand ist der Bedrohung
durch Terroristen und gewalttätigen Demonstranten geschuldet. Die
eingesetzten 20 000 Polizisten, die den Großteil der Rechnung
ausmachen, müssten im Übrigen ohnehin alle bezahlt werden. Allerdings
könnten sich die Veranstalter überlegen, ihr Treffen protokollarisch
zu verschlanken, mit weniger Brimborium. War Elmau den Aufwand wert?
Das Bild ist zwiespältig. Für den Erfolg des Weltklimagipfels im
Herbst in Paris, der wichtigsten Konferenz der nächsten Jahrzehnte,
war das Treffen bedeutsam. Die Entwicklungsländer spüren nun
vielleicht die Bereitschaft der Industrieländer, ihnen bei der
Bewältigung der Klimafolgen zu helfen. Und die Schwellenländer
registrieren hoffentlich den ernsthaften Willen der G 7, Paris zum
Erfolg zu machen. Aber bei den eigenen Selbstverpflichtungen zur
CO2-Reduktion waren die Staatschefs nicht so vorbildlich wie sie
hätten sein können, in der Praxis sind sie es ohnehin nicht. In der
Afrika-Politik ist hervorzuheben, dass die G 7 den Kontinent
gemeinsam entwickeln wollen - und nicht ausbeuten, wie etwa China.
Das ist ein anderer Ansatz, aber nach dem xten Afrika-Beschluss der G
7 fragt man sich, was sie bringen, wenn der Kontinent trotzdem weiter
zurückfällt. Ähnliches gilt für den Nahen Osten und die
Terrorismusbekämpfung. Dass man in Weltkonflikten nicht vorankommt,
zeigt freilich, dass die G 7 an den entscheidenden Punkten eben nur
ein Spieler unter vielen sind - und dass sie die anderen Nationen und
Institutionen brauchen, um ihre Absichten umsetzen zu können.
Ãœbrigens auch Russland.
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