(ots) - Was für ein Feuerwerk, das die deutschen
Fußballfrauen zum Auftakt der WM abgefeuert haben! Mit dem 10:0 gegen
die Vertretung der Elfenbeinküste hat die Mannschaft von
Bundestrainerin Silvia Neid gleich eine Duftmarke gesetzt und ihre
Titelambitionen eindrucksvoll untermauert. Doch ohne die Leistung des
DFB-Teams schmälern zu wollen, ist dieses Schützenfest ein weiteres
Indiz für die Unsitte der Verbände, Turniere und Wettbewerbe
künstlich aufzublähen. Das Streben nach immer neuen und immer
größeren Märkten geht leider auch zu Lasten der Qualität. So schön es
natürlich für die kleineren Nationen ist, bei Weltmeisterschaften
vertreten zu sein, so fraglich ist dies aus rein sportlicher Sicht
leider auch. Für das Turnier in Kanada hat die Fifa die WM-Endrunde
nun von zwischenzeitlich 16 auf 24 Mannschaften aufgestockt. 1991 bei
der ersten Frauen-WM in China waren es noch zwölf Teams. Schon da war
das Leistungsgefälle zwischen den Teilnehmern groß. Doch größer ist
nicht zwangsläufig besser. Die Gruppenphase läuft Gefahr, ein
belangloses Vorgeplänkel zu werden. Kein Wunder, dass die Erweiterung
auch bei den Spielerinnen der Topnationen teils umstritten ist. Das
Problem beschränkt sich jedoch längst nicht nur auf den
Frauenbereich. 2016 findet die Europameisterschaft der Herren in
Frankreich statt. Auch sie wurde von 16 auf 24 Teams aufgestockt. Als
Nebenwirkung hat die ohnehin schon zähe Qualifikation für das Turnier
weiter an Spannung eingebüßt. Bei 53 teilnehmenden Nationalverbänden
ist praktisch jeder Zweite sicher qualifiziert. Weniger ist manchmal
einfach mehr.
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