(ots) - Eigentlich ist der CDU-Parteitag für Armin Laschet
gut gelaufen: Keine Kontroverse über das Grundsatzprogramm, Beifall
für den Landesvorsitzenden und eine rot-grüne Regierung Kraft in
schlechter Verfassung, die der Opposition wegen schwacher Konzepte
und Köpfe genug offene politische Flanken bietet. Das Problem: Statt
sich voll auf die Defizite der Regierung konzentrieren zu können,
macht sich die CDU mit der "Noten-Affäre" selbst zum Thema. Jürgen
Rüttgers wurde mit der auch aus den eigenen Reihen kräftig befeuerten
"Sponsoren-Affäre" demontiert, Norbert Röttgen brachte die CDU mit
Arroganz und Egoismus selbst um die Chance auf den Wahlsieg. Nun muss
Laschet aufpassen, dass er nach seinem schlechten Krisenmanagement in
der "Noten-Affäre" keine neuen Pannen produziert. Der Parteitag hat
Laschet gestützt. Aber auch in der eigenen Partei steht der
Vorsitzende jetzt unter Beobachtung. Zwei Jahre vor der
NRW-Landtagswahl hat der Wahlkampf längst begonnen. Parteitreue
Blogger sind wieder aktiviert, Kampagnen werden lanciert, um die
Glaubwürdigkeit des Gegners zu untergraben. Wenn nicht alles täuscht,
droht den Bürgern bis 2017 eine derbe politische Schlammschlacht. Der
politische Streit sollte sich auf die richtigen Rezepte zur Lösung
der Probleme konzentrieren. Der Blick muss sich nach vorn richten,
damit das Industrieland NRW seine Stärken voll ausspielen kann.
Hieran misst sich 2017 die Regierungsfähigkeit einer Partei. NRW
braucht mehr als die permanenten persönlichen PR-Termine der
Ministerpräsidentin und des Oppositionsführers.
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