Im Interview mit Leserkanone.de sprach Autorin Rebekka Mand über ihren Roman »Von den Grenzen der Erde«, den langwierigen Entstehungsprozess und ihre übrigen Projekte
(firmenpresse) - Rebekka Mands Nordmannen-Epos »Von den Grenzen der Erde« wurde mit dem Qindie-Gütesiegel ausgestattet und steht derzeit beim Wettbewerb »Entdeckt! Der Amazon Autorenpreis« zur Wahl. Im Interview mit www.leserkanone.de sprach die Autorin über ihren Roman, den langwierigen Entstehungsprozess und ihre übrigen Projekte.
– Frau Mand, vermutlich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von Ihrem Buch genommen. Könnten Sie unseren Lesern »Von den Grenzen der Erde« kurz mit eigenen Worten vorstellen?
Von den Grenzen der Erde ist ein historischer Roman, aber nicht im klassischen Sinne. Er birgt ebenso Elemente der fantastischen Literatur und des Abenteuergenres. Ein bunter Mix, bei dem hoffentlich für jeden etwas dabei ist.
Erzählt wird die Geschichte von Lynn, einer irischen Königstochter im 9. Jahrhundert, die gemeinsam mit ihrer Mutter von Nordmännern verschleppt wird. Ihr Vater stirbt bei dem Überfall, und Lynn erkennt, dass sie eine besondere Gabe hat. Sie kann nämlich den Toten ins Jenseits folgen. So erfährt sie auch von einem Schatz, den ihr Vater für sie versteckt hat. Fortan versucht sie, zurück nach Hause zu gelangen und ihr Vermächtnis anzutreten. Unerwartete Hilfe findet sie in Ture, dem Sohn des Anführers der Nordmänner, der mit ihr einen Pakt eingeht und ihr schwört, ihr bei der Suche zu helfen. Dieser Pakt stellt die beiden im Laufe der Geschichte vor einige Herausforderungen und Gefahren.
Außerdem ist da noch Eirik, jüngster Spross einer Wikingersippe, der durch einen Fluch vom Pech verfolgt wird. Er verliert sein Schiff und wird von der Familie verstoßen. Als er eines Tages über Umwege von Lynn und ihrem Schatz erfährt, sieht er die Chance, endlich seinen Fluch zu besiegen und zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. Und er ist nicht der Einzige, der es auf Lynns Erbe abgesehen hat ...
– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderer Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?
Ich finde es immer schwierig (und ein bisschen anmaßend ;-)), meinen Roman mit anderen zu vergleichen. Eine Leserin sagte mir kürzlich, »Von den Grenzen der Erde« erinnere sie an die Raukland-Trilogie von Jordis Lank (die ich im Übrigen verschlungen habe). Das fasse ich als großes Kompliment auf!
Mein Stil ist sicherlich stark von dem geprägt, was ich selbst lese. Ich lese unheimlich viel und in den unterschiedlichsten Genres. Allerdings habe ich schon einen starken Hang zu historischen Stoffen. Ich bin ein großer Fan der Romane von Rebecca Gable und Diana Gabaldon, aber auch Bernard Cornwell, bei denen es deutlich rauer zugeht. Davon sind meine Geschichten und mein Stil ganz sicher stark beeinflusst.
Ich denke, Stil ist nichts, was man findet. Er entwickelt sich und hört niemals auf, sich zu verändern, solange man weiter schreibt und liest.
– Wie kam es dazu, dass Sie sich ausgerechnet dazu entschlossen haben, eine Geschichte zu verfassen, die im 9. Jahrhundert angesiedelt ist und Normannen in den Mittelpunkt rückt? Gibt es einen speziellen persönlichen Bezug zu der Epoche und der Region?
Ich kann nicht unbedingt behaupten, mich bewusst dazu entschlossen zu haben. Die Geschichten finden mich. Das klingt ein bisschen verrückt, ich weiß. Was mich tröstet, ist, dass ich nicht der einzige Schreiberling bin, dem es so ergeht.
Als diese Geschichte mich also »fand«, forderte sie ein historisches Setting. Die Wikinger passten einfach perfekt. Ich habe mich vorher nie mit deren Geschichte oder Mythologie beschäftigt, aber im Zuge meiner Recherchen haben sie mich mehr und mehr fasziniert. Viele Aspekte der Geschichte haben sich erst im Laufe des Schreibens aus meiner Recherche heraus entwickelt und zu etwas so Großem und Vielschichtigem gemacht, wie ich es mir im Vorfeld nie hätte ausmalen können.
– Wie wichtig war es Ihnen, die Zeit und die Figuren möglichst realistisch darstellen können? Mussten Sie sehr dazu viele Recherchen durchführen und wenn ja, wie haben Sie das angestellt? Welcher Aufwand steckt in einem Buch wie »Von den Grenzen der Erde«?
Es ist mir schon sehr wichtig, dass die »Eckdaten« stimmen. Ich hatte großen Respekt vor der Aufgabe, die da vor mir lag, als ich mit meiner Recherche begann. Aber in erster Linie wollte ich einen Roman schreiben, eine Geschichte erzählen. Und genau das ist es auch - eine Geschichte, die keinen Anspruch auf absolute historische Korrektheit erhebt. Und trotzdem sollten die Figuren sich möglichst glaubwürdig und realistisch, ihrer Welt und ihrem Glauben gemäß, verhalten. Menschen sind die Kinder ihrer Zeit. Ihre Werte, ihr Glaube, ihr Alltag werden geprägt von dem vorherrschenden Weltbild. Erst wenn man begreift, was es bedeutet haben muss, im 9. Jahrhundert zu leben, kann man glaubwürdige Charaktere dieser Zeit erschaffen.
Ich habe im Vorfeld natürlich viel darüber gelesen, angefangen mit einfachen »Was ist Was« - Heftchen, über Fachliteratur und Romane, in denen die Nordmänner eine Rolle spielten. Außerdem habe ich die historische Wikingersiedlung Haithabu in Schleswig besucht. Dort kann man einen prima Einblick in das Leben und den Alltag der Wikinger bekommen. Man lernt, wie ihre Boote gebaut waren, wie ihre Häuser von innen aussahen, welche Werkzeuge sie benutzten, was sie am Leib trugen. Das war sehr hilfreich. Danach hatte ich eine ziemlich gute Vorstellung davon, was Lynn in dem kleinen Dorf am Fjord erwartete, und auch, warum Eirik so sehr an seinem Schiff Waelkyrige hängt. Ich hoffe, es ist mir gelungen, den Geist dieser Zeit in diesen beiden und vielen anderen Figuren lebendig werden zu lassen.
– In den Jahren 2011 und 2013 schrieben Sie mit »RÃanns Vermächtnis« und »Der Kuss der Muse« zwei weitere Romane, deren Veröffentlichung jedoch erst in der Vorbereitung ist. Was werden die Leser von diesen beiden Büchern erwarten können, und warum haben Sie die Veröffentlichung von »Von den Grenzen der Erde« diesen beiden Romanen vorangestellt?
Sie haben aber auch gut recherchiert. ;-)
Chronologisch betrachtet war jedoch »Von den Grenzen der Erde« mein Erstlingswerk. 2009 habe ich damit begonnen und über einen Zeitraum von fünf Jahren immer weiterentwickelt, überarbeitet, neugeschrieben. Es dauerte verdammt lange, bis ich wirklich zufrieden damit war. Es ist sozusagen mein Herzensprojekt und hatte für mich immer Priorität.
»Der Kuss der Muse« entstand parallel dazu. Irgendwann brauchte ich eine Auszeit von meinen Wikingern und hatte Lust, einmal etwas ganz anderes zu machen. Also schrieb ich dieses Mystery-Drama-Thriller-Ding. Die Rohfassung entstand innerhalb eines Monats, es war wie ein Wahn. Ich habe sie danach lange Zeit nicht mehr angesehen und war sehr überrascht, als ich sie letztes Jahr nochmal zur Hand nahm und feststellte, wie viel Potential darin steckt. Nun habe ich fest vor, den »Kuss der Muse« (ob der Titel bestehen bleibt, weiß ich noch nicht), noch einmal gründlich zu überarbeiten und dann nächstes Jahr ebenfalls zu veröffentlichen.
»RÃanns Vermächtnis« ist der zweite Teil meines Wikingerepos. Nachdem ich die Rohfassung von »Von den Grenzen der Erde« fertig hatte, merkte ich, dass die Geschichte noch nicht abgeschlossen war. Es gab einige Aspekte, die ich innerhalb dieses Romans nicht weiterverfolgt hatte, weil ich nicht noch mehr Themen hineinpacken wollte. So bleibt die Frage nach dem Schatz von Lynns Vater RÃann gänzlich ungeklärt. Also schrieb ich eine Fortsetzung. »RÃanns Vermächtnis« brauchte nicht ganz so viel Zeit wie die »Grenzen«, aber auch an diesem Schinken habe ich immerhin drei Jahre gearbeitet, bis er dann Ende 2015 endlich das Licht der Welt erblicken darf.
– Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen? Haben Sie seit dem Erscheinen ihres Buchs vor einem halben Jahr spezielle Eindrücke gesammelt oder gibt es Vorschläge und/oder Kritikpunkte, die Sie mit Ihren Lesern teilen oder Ihnen mitteilen möchten?
Puh, was wünsche ich mir?
Dass ein weiteres Umdenken der Leserschaft und des Buchhandels zugunsten der Selfpublisher eintritt. Ich glaube, viele halten Indie-Autoren immer noch für Autoren zweiter Klasse, die kein Verlag haben wollte. Viele Selfpublisher - unter anderem ich selbst - haben sich jedoch bewusst gegen eine Verlagsveröffentlichung entschieden und arbeiten hochprofessionell und komplett eigenverantwortlich. Hier findet man unheimlich viele Schätze abseits des Mainstreams, dem sich viele Verlage verschrieben haben. Ich wünsche mir, dass Indie-Autoren und Verlagsautoren irgendwann als gleichwertige Autorengruppe wahrgenommen werden. Verbände wie z.B. »Qindie«, die ein Gütesiegel für qualitativ hochwertige Independent-Publikationen vergeben, tragen einen wertvollen Beitrag dazu bei.
Außerdem hoffe ich sehr, dass diese »Geiz ist geil« - Mentalität, gerade E-books betreffend, bald ein Ende findet. Es ist kein schönes Gefühl, seinen Roman auf Piratenplattformen für 0,12€ angeboten zu finden und rein gar nichts dagegen tun zu können. Einen Roman, in dem viele Jahre Arbeit und eine Menge Geld steckt. In Zeiten des E-Books ist das leider Gang und gäbe geworden und es funktioniert nur, weil es auch Leser gibt, die dort ihre Bücher herunterladen, anstatt sie zum regulären Preis (von 3,99€ in diesem Fall) zu kaufen.
– Was können wir von der Autorin Rebekka Mand in Zukunft erwarten? Sind neben den beiden oben angesprochenen Büchern bereits neue Buchprojekte in Planung?
Ich hoffe eine ganze Menge! Aktuell schreibe ich am dritten Teil des Wikingerepos und mache damit die Trilogie komplett. Außerdem gibt es noch eine weitere Idee für einen Liebesroman, die mich sehr reizt. Ein paar Seiten habe ich schon geschrieben und es fühlt sich gut an. Jedoch habe ich auch noch einen Brotjob und eine Familie, die es zu versorgen gilt, und da mein Tag leider auch nur 24 Stunden hat, wird dieses Projekt wohl noch etwas warten müssen. Ganz so schnell wird meinen Lesern der Lesestoff (und mir die Arbeit) aber nicht ausgehen, keine Sorge. Neuigkeiten verbreite ich übrigens immer über meine Hompage, Facebook oder Twitter. Wer sich also für mich und meine aktuellen Projekte interessiert, ist herzlich eingeladen, mal vorbeizusurfen.
Ganz aktuell bin ich übrigens mit »Von den Grenzen der Erde« für »Entdeckt! Der Amazon Autorenpreis« nominiert. Bei diesem Preis entscheiden die Leser, wer gewinnt. Der Vorentscheid läuft bis zum 30.6.2015. Ich freue mich über jede Stimme! :-)
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