(ots) - Zweitgrößter Aktionär dringt auf größeren Ehrgeiz
bei neuen Produkten und fordert staatliche Kaufprämie für E-Autos
Berlin, 17. Juni 2015 - Niedersachsens Ministerpräsident und
VW-Aufsichtsrat Stephan Weil dringt bei Europas größtem
Autohersteller VW auf mehr Tempo bei neuen Produkten. Die hohen
Forschungsaufwendungen des Konzerns müssten stärker zum Erfolg des
Unternehmens beitragen, sagte Weil im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 07/2015, EVT 18. März).
"Volkswagen ist der Autokonzern mit dem breitesten Spektrum an
Elektro- und Hybridfahrzeugen", so der Ministerpräsident, dessen Land
zweitgrößter Aktionär bei VW ist. "Aber ich gebe zu, das Angebot
spiegelt sich noch zu wenig im Image, und ich würde mir wünschen,
dass dieser innovative Teil stärker nach außen getragen würde."
Zugleich kritisierte Weil die Pläne der Bundesregierung zur
Förderung von E-Autos als unzureichend. Der Verzicht auf eine direkte
Kaufprämie sei "nicht klug". Weil fordert, "für einen begrenzten
Zeitraum Prämien für den Kauf von Elektroautos zu gewähren". "Der
Clou ist: Wenn man damit die Hälfte der Preisdifferenz im Vergleich
zu konventionellen Antrieben überbrücken könnte, würde sich das für
den Staat über die Mehrwertsteuer wieder refinanzieren", sagte Weil.
Beim anstehenden Umbau des VW-Konzerns geht es nach Ansicht Weils
vor allem um eine bessere Abstimmung zwischen den einzelnen Marken.
"Zu besprechen ist das Verhältnis zwischen Zentralität und
Dezentralität, das Verhältnis von teilweiser Autonomie der Marken und
notwendigen Synergien", sagte Weil. Niemand im Konzern dürfe sich
"entspannt zurücklehnen". VW-Chef Martin Winterkorn arbeitet derzeit
an einer Neuordnung des Unternehmens, die spätestens im Oktober der
Öffentlichkeit präsentiert werden soll.
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