(ots) - Ein Jahr nach ihrem Sieg beim Eurovision Song
Contest und zwei Tage vor dem Christopher-Street-Day-Wochenende zieht
Conchita Wurst Bilanz. Seit ihrem Triumph habe sich gesellschaftlich
einiges verändert, konstatiert die als Tom Neuwirth in Oberösterreich
geborene Sängerin im Interview mit dem ROLLING STONE. "Ich glaube, es
gibt viele Menschen, die Toleranz nun verinnerlicht haben, die
verstehen wollen, wie andere Menschen leben". Es sei viel in Bewegung
geraten, so die 26-Jährige, "aber wir sind noch lange nicht
angekommen". Genderfragen und Diskussionen über
Geschlechterrollenbilder gehören noch mehr in die Mitte der
Gesellschaft, sagt die Drag-Künstlerin. "Denn viele Menschen haben
einfach keine Berührung mit der
Lesbisch-schwulen-Transgender-Community und können daher viele Dinge
nicht wissen. Daraus entstehen Unsicherheit und Aggressivität".  Im
Interview mit dem ROLLING STONE, auf dessen Juli-Ausgabe (ab 25.6. am
Kiosk) die Künstlerin halbnackt und mit abgeklebten Brustwarzen zu
sehen ist, geht es außerdem um ihre Jugend in der
4900-Seelen-Gemeinde Bad Mitterndorf, den Unterschied zwischen
Kunstfigur und Privatperson ("Tom ist ein homosexueller Mann, aber
Conchita eine heterosexuelle Frau") sowie ihre neue Rolle als
politische Vorzeige-Ikone im Namen der Toleranz. "Ich könnte
vermutlich eher Reden selbst schreiben als Musik", bekennt die
Popstar-Diva, die vor kurzem ihr Debüt-Album "Conchita"
veröffentlicht hat.
Auf die Frage, wie sich die Privatperson Tom Neuwirth und die
Bühnenfigur Conchita musikalisch verstehen, antwortet sie: "Tom singt
und Conchita spricht. Der Gesang ist pure Emotion, da wäre ich nicht
fähig, mir eine Rolle zurechtzulegen. Aber durch Conchita kann ich
größer sein, leidenschaftlicher, als ich es als Tom war."
Pressekontakt:
Sebastian Zabel: 030 - 30 881 219, sebastian.zabel(at)rollingstone.de