(ots) - Ein stärkeres deutsches Engagement für syrische
Flüchtlinge fordert Caritas international, das Hilfswerk des
Deutschen Caritasverbandes. Anlässlich der Vorstellung des
Jahresberichtes von Caritas international sagte der Präsident des
Deutschen Caritasverbandes, Prälat Peter Neher: "Die Lage der
syrischen Flüchtlinge hat sich in den vergangenen Monaten massiv
verschlechtert. Wir können dem nicht tatenlos zusehen. Deutschland
muss für diejenigen offen bleiben, die aus den Kriegsgebieten des
Irak und Syriens fliehen, und sich deutlich stärker an der
Flüchtlingshilfe in den syrischen Nachbarländern beteiligen."
2014 hat die syrische Bevölkerung das blutigste Kriegsjahr
durchlitten. Die Zahl der Hilfebedürftigen hat sich innerhalb eines
Jahres verdoppelt. Gleichzeitig haben Jordanien, der Libanon und die
Türkei aus Angst vor einer Destabilisierung der eigenen Länder die
Einreisebestimmungen für Syrer in den vergangenen Monaten drastisch
verschärft. Neher: "Die Lage der syrischen Flüchtlinge ist ausweglos,
es gibt für sie derzeit keinen sicheren Hafen mehr."
Zur Erdbebenhilfe in Nepal präsentierte Caritas international in
Berlin die erste Zwischenbilanz. Danach sind annähernd 200.000
Betroffene bislang von Caritas mit Notunterkünften, medizinischer und
psychosozialer Hilfe sowie Lebensmitteln und Wasser versorgt worden.
Der Wiederaufbau von Häusern soll in den nächsten drei Jahren 25.000
Menschen der verarmten Landbevölkerung zu Gute kommen. Für die
Erdbebenhilfe der nächsten drei Jahre stehen insgesamt zwölf
Millionen Euro an Spenden und Zuschüssen zur Verfügung. Ziel der
Caritas-Hilfe ist es, auch einen Beitrag zur Ãœberwindung von Armut
und Ungerechtigkeit zu leisten. "Das Beben hat die getötet, die zu
arm waren, um sich erdbebensichere Häuser leisten zu können. Wer die
Menschen vor künftigen Katastrophen besser schützen will, tut gut
daran, die gesellschaftliche Teilhabe der armen Bevölkerungsschichten
zu verbessern", so Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Nepal ist das ärmste Land Südasiens.
Im Jahr 2014 sind Caritas international 68,8 Millionen Euro
anvertraut worden. 30,4 Millionen Euro der Gesamtsumme stammen aus
Spenden, 34,6 Millionen Euro aus öffentlichen und kirchlichen
Zuwendungen. Mehr als ein Drittel der privaten Spenden, 10,9
Millionen Euro, wurde für die Unterstützung der syrischen und
irakischen Flüchtlinge im Nahen Osten zur Verfügung gestellt. 659
Projekte in 73 Ländern konnten vergangenes Jahr gefördert werden.
Annähernd 70 % der Projekte umfasste die Hilfe nach Naturkatastrophen
und Kriegen; 30 % der Mittel flossen in soziale Projekte für Kinder
sowie alte, kranke und behinderte Menschen. Die Werbe- und
Verwaltungskosten von Caritas international lagen auch im Jahr 2014
unter zehn Prozent (8,75).
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen
Mitgliedsverbänden.
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