(ots) - Hans-Peter Friedrich (CSU) spricht sich vehement für
den Grexit aus. "Die Griechen müssen einen Neuanfang haben mit einer
eigenen Währung", sagte der stellvertretende Vorsitzende der
Unionsfraktion im phoenix-Interview. Mit Blick auf einen neuen Brief
des griechischen Premiers Alexis Tsipras sprach er von "einem
unwürdigen Schauspiel" aus Athen. "Man muss endlich Schluss machen
mit diesem Theater." Wenn man Bilanz ziehe, müsse man konstatieren,
dass die Rettungsaktion nicht funktioniert hätte. Europa könne sich
auch durch Inkonsequenz selbst gefährden. Das Vertrauen in die
griechische Regierung sei nicht mehr da. Wenn Tsipras nun wieder
pokern wolle, müsse man sagen, jetzt ist Schluss.
Die Griechen bräuchten eine eigene Währung, um ihre
"Volkswirtschaft wieder flott zu machen", sagte Friedrich. Der Beginn
einer eigenen Währung könne darin bestehen, in Griechenland
Schuldscheine einzuführen, die auf die Zentralbank ausgestellt seien.
Damit hätte man im Prinzip schon eine parallele Währung, so der
CSU-Politiker. Diskrepanzen zu Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht er
in seinem Grexit-Votum nicht. "Ich habe die Bundeskanzlerin immer so
verstanden, dass am 30. Juni Deadline ist."
Darüber hinaus geht Friedrich davon aus, dass es am Sonntag kein
Referendum geben wird. "Herr Tsipras wird morgen theatralisch
erklären, das Referendum ist hinfällig, er würde jetzt mit Europa
wieder verhandeln und Geld kriegen aus dem ESM." In Brüssel werde man
dann Beifall klatschen, dass Tsipras vernünftig geworden sei und
nächste Woche bekomme er wieder Geld. "Aber ohne meine Stimme."
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