Im Interview mit Leserkanone.de sprach Erfolgsautorin Regina Gärtner über ihr neues Buch »Liebe unter griechischem Himmel«, über Disziplin beim Schreiben und über urheberrechtliche Probleme bei E-Books
(firmenpresse) - Die äußerst vielseitige Regina Gärtner schrieb historische Romane, Kriminalliteratur und Kurzgeschichten. Dank dem von Edel Ebooks veröffentlichten Roman »Liebe unter griechischem Himmel« kann man nun leichte Sommerlektüre aus ihrer Feder lesen. Im Interview mit der Leipziger Literaturplattform www.leserkanone.de sprach die Erfolgsautorin über ihr neues Buch, über Disziplin beim Schreiben und über urheberrechtliche Probleme bei E-Books.
– Frau Gärtner, vermutlich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz von Ihrem neuesten Buch genommen. Könnten Sie unseren Lesern »Liebe unter griechischem Himmel« kurz mit eigenen Worten vorstellen?
»Liebe unter griechischem Himmel« ist unterhaltsame und gefühlvolle ChickLit. Die Liebesgeschichte, die etwas mehr als 100 Seiten hat, eignet sich perfekt als Urlaubslektüre: Sommer – Sonne – Urlaub und Liebe sind die Worte, die den Roman in Kürze beschreiben. Er spielt in der griechischen Ägäis mit seinen weißen Sandstränden und indigoblauem Himmel. Aber es ist nicht nur die perfekte Reiselektüre, er ist auch sonnigste Unterhaltung für alle, die nicht in Urlaub fahren und zu Hause bleiben müssen. Der Geschichte wirkt wie ein Kurzurlaub am Mittelmeer.
– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie – speziell im Bereich von Sommerlektüre wie dieser – literarische Vorbilder? Was sind Ihre eigenen Lieblings-Liebesromane?
Da ich eine große Australien-Liebhaberin bin, ist Patricia Shaw eine meiner Lieblingsautorinnen. Sie schreibt historische Familiensagas, die im Australien des 19. Jahrhunderts spielen. In ihren Büchern ist damit alles versammelt, was ich liebe. Und sonnig ist es in Australien fast das ganze Jahr über. »Weites wildes Land« war mein erster Roman, den ich von ihr gelesen habe, und den ich auch immer wieder lese. Und tatsächlich hat dieser Roman mich in einer Zeit, in der ich mich eigentlich vor allem mit Krimis beschäftigt habe, animiert, ähnliche Bücher schreiben zu wollen.
– Ihre schriftstellerische Tätigkeit ist äußerst vielseitig. Sie haben historische Romane geschrieben, Kriminalliteratur und Kurzgeschichten. Weshalb haben Sie sich dazu entschieden, dieses Mal einen solch locker-leichten Roman zu schreiben? Was gibt generell den Ausschlag, in welche Richtung das jeweils nächste Projekt gehen wird?
Ich habe zuvor schon Liebesromane veröffentlicht, allerdings unter einem Pseudonym. Es stimmt, ich schränke mich nicht allzu sehr ein, was das Genre angeht. Ich schreibe, was ich selber gerne lese. Das stimmt natürlich nicht eins zu eins, denn man muss sich zunächst sehr gut in ein Genre einlesen und einarbeiten. Aber ohne guten Grund muss ich mich ja nicht selbst beschränken.
– Was führte dazu, dass Sie Griechenland zur Kulisse für Ihr Buch auserkoren haben? Könnte die allgemeine Stimmungslage, die derzeit Griechenland gegenüber herrscht, nicht potenzielle Leserinnen verschrecken? Oder halten Sie es sogar gerade jetzt für besonders sinnvoll, die sonnigen Seiten des Landes zu präsentieren?
Die Wahl des Spielortes Griechenland hat überhaupt nichts mit der politischen Krise oder der politischen Lage des Landes zu tun. Ich war mehrere Male in Griechenland und weiß, wie schön es dort ist. Schon lange träume ich davon, einmal einen Segeltörn durch die griechische Ägäis zu unternehmen. Aber da mir das bisher noch nicht gelungen ist, schreibe ich mir meine Geschichte einfach. Auf die Weise kann ich wenigstens in meinen Tagträumen die Reise machen.
– Nur wenige Wochen vor Ihrem Kurzroman wurde mit »Der Glanz von Südseemuscheln« die Fortsetzung Ihrer großen Auswanderersaga veröffentlicht. War die Herangehensweise an »Liebe unter griechischem Himmel« während des Schreibprozesses eine grundlegend andere, oder gibt es zwischen der Erschaffung eines vermutlich rechercheintensiven historischen Romans und Ihrer neuen Veröffentlichung doch viel mehr Gemeinsamkeiten, als man denkt?
114 gegenüber 624 Seiten ist schon ein sehr großer Unterschied. Gute Recherche ist in beiden Fällen nötig, aber bei über 600 Seiten muss man sich noch tiefer in die Charaktere einfühlen. Es gibt insgesamt mehr Handlungsstränge und auch mehr Nebenfiguren und Nebenschauplätze. Zudem ist »Der Glanz von Südseemuscheln« ein historischer Roman, der in der Kolonie Deutsch-Samoa zur Zeit des Ersten Weltkrieges spielt. Zu der Recherche über Ort und Lebensumständen und fremden Mentalitäten kommen hier natürlich zusätzlich bedeutsame historische Aspekte zum Tragen. Da ich diese historischen Gegebenheiten sehr akribisch recherchiere, ist das extrem zeitaufwendig.
Aber auch für so einen – leichten - Roman wie »Liebe unter griechischem Himmel« muss ich tiefergehend recherchieren. Was zum Beispiel im Roman selbst sehr leicht und nebenbei erklärt wird – die ganze Geschichte rund um die Erdölförderung – die Erdölvorkommen in Griechenland und die heute schon betriebene Erdölförderung – habe ich recherchiert und dann mit meinen Örtlichkeiten abgeglichen. Die Geschichte der Mönchsrepublik Athos macht ja sogar einen bedeutsamen Teil meines Plots aus. Auch wenn die Geschichte selbst fiktiv ist, so bewegt sie sich doch nahe am Rand des Möglichen. Ich habe zum erwähnten Naturschutzgebiet recherchiert und bringe meine persönlichen Erfahrungen zum Leben an Bord eines Segelschiffes ein. Natürlich muss ich wissen, wie es sich an Bord lebt oder wie die Umgebung dort aussieht und welche Pflanzen dort wachsen. Schließlich ist es mein Job, die Geschichte realistisch wirken zu lassen. Gleichzeitig soll der Text aber leicht zu lesen sein. Je eingängiger ein Text für die Leser ist, desto mehr Autorenarbeit steckt gewöhnlich in einer Geschichte. Deshalb ist auch die Bezeichnung »leichte Unterhaltung« für mich keine Abwertung, sondern Beweis meiner harten Arbeit.
– Wie schaffen Sie es generell, sich wochen- oder gar monatelang in der richtigen Stimmung für ein Buchprojekt zu halten, um beispielsweise – wie bei Ihrem aktuellen Buch – einen möglichst amüsanten und unterhaltsamen Stil zu bewahren? Haben Sie dazu spezielle Gewohnheiten beim Schreiben entwickelt?
Letztendlich ist es Disziplin. Man muss sich jeden Tag aufs Neue motivieren. Da ist keine Chefin oder Chef, der einem im Nacken sitzt. Und manchmal liegt der Termin der Manuskriptabgabe verdammt weit in der Ferne. Aber wenn man nicht diszipliniert genug daran geht, holen einen die Schwierigkeiten schnell ein. Amüsant und unterhaltsam zu sein, ist einfach ein Teil des Handwerks, das man beherrschen muss. Es muss nicht immer beim ersten Entwurf sitzen, aber man muss die Zeit haben, es wieder und wieder überarbeiten zu können, bis es leicht und locker rüber kommt. Das bedeutet letztendlich, – wenn man von Gewohnheiten sprechen will – dass ich jeden Morgen pünktlich an meinem Schreibtisch sitze. Ob mich die Muse an diesem Tag nun küsst oder nicht.
– Viele Autoren sehen in E-Books auch heute noch eine Bedrohung für ihr Einkommen und eine Gefährdung ihres Urheberrechts. »Liebe unter griechischem Himmel« wurde von Edel Ebooks hingegen ausschließlich in elektronischer Form veröffentlicht. Wird es dabei bleiben, oder ist ein späteres Erscheinen als Printausgabe nicht ausgeschlossen? Halten Sie es in der heutigen Zeit überhaupt noch für notwendig, Bücher auf Papier zu publizieren?
Grundsätzlich ist es möglich, dass aus »Liebe unter griechischem Himmel« auch noch ein Printbuch wird. Die Verträge sind dahingehend offen. Und die Frage, ob es noch notwendig sei, Bücher auf Papier zu publizieren, ergibt sich meiner Meinung nach nicht. Es lesen immer noch weitaus mehr Menschen Printbücher als E-Books. Ich sehe denn auch E-Books weniger als eine Bedrohung meines Einkommens, als vielmehr eine weitere Einkommensmöglichkeit.
Was allerdings stimmt sind die Gefahren, die die E-Books im Bereich Urheberrecht mit sich bringen. Man spricht heute davon, dass nur noch eins von zehn gelesenen E-Books gekauft wird. Das bedeutet, dass über 90 Prozent illegal heruntergeladen und/oder weiterverschenkt werden. Das sind Leseexemplare, bei denen ich als Urheberin nichts verdiene.
Auch wenn viele jetzt sofort aufschreien und sagen: Ich habe es gekauft und ich kann es weiter verschenken, wie ich will, sollte man folgendes bedenken: Früher hat man ein Buch gekauft und das eine Buch wurde weiter verschenkt oder verliehen. Heute kann man ein E-Book auch 10.000 mal „verschenken“, und das ist der große Unterschied dabei.
Selbst wenn man es selbst nur drei Mal weiterschenkt, und die Nächsten es auch nur drei Mal weiterverschenkt, und die Drei auch, und die nächsten auch = da sind wir in der vierten Runde schon bei fast 250 eBooks, die keiner bezahlt hat. In der sechsten Runde schon bei knapp 2200 Exemplaren. Da braucht es mehr Sensibilität bei den Lesern, wenn sie weiterhin gute Unterhaltung lesen wollen.
Selbst wenn man als Käufer und Weiterschenker nichts daran verdient, den großen Reibach machen die Portale, die diese E-Books bereitstellen, mit der Werbung. Es wird weiterhin viel Geld verdient. Nur die Menschen, die diesen Wert erschaffen haben, bekommen davon nichts mehr ab. Das ist die größte Ungerechtigkeit dabei.
– Was können wir von der Autorin Regina Gärtner in der nächsten Zukunft erwarten? Sind bereits neue Buchprojekte in Planung?
Nach dem Buch ist vor dem Buch. Im Moment arbeite ich an einer mysteriösen Familiengeschichte aus den 1920ern – ein längerer Roman, der mich noch einige Monate weiter beschäftigen wird. Aber natürlich schreibe ich mir unentwegt Ideen auf. Und wenn diese Ideen konkreter werden, entwickle ich auch schon mal zwischendurch Vorabkonzepte.
Was aber genau nach meinem aktuellen Projekt kommen wird, entscheide ich nach Abgabe des Manuskriptes. Das wird erst Mitte Oktober sein. Dann werde ich mich wahrscheinlich selbst überraschen, denn ich habe etliche interessante Projektideen, die über den Bereich historischer Roman oder Liebesroman hinausgehen, bei denen es mir jetzt schon in den Fingern juckt, sie zu schreiben.
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