PresseKat - 3sat-Film "Kampf um die Wahrheit - der NSU und zu viele Fragen"

3sat-Film "Kampf um die Wahrheit - der NSU und zu viele Fragen"

ID: 1233909

(ots) - Montag, 6. Juli 2015, 22.25 Uhr, 3sat

Erstausstrahlung

Gerade hat Beate Zschäpes Versuch, ihre Anwältin auszutauschen,
die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder auf den "NSU"-Prozess
gelenkt. Einen Prozess, auf den sich viele Hoffnungen stützten. Jetzt
- nach über zwei Jahren - mehren sich jedoch die Befürchtungen, dass
er die Verbrechen des "NSU" nicht wird aufklären können. Mehr noch:
Selbst im Bundestag wird mittlerweile die These der
Bundesanwaltschaft offen in Frage gestellt, dass lediglich drei
Menschen sämtliche dem "NSU" zugeschriebenen Morde, Bombenanschläge
und Banküberfälle begangen haben sollen. Zu viele Fragen bleiben
offen. In dieser Phase des Stillstands gibt es Menschen, die ihre
gesamte Energie daran setzen, die Umstände der Morde weiter
aufzuklären. Zu ihnen gehören Abgeordnete, Journalisten, Angehörige
und Blogger. Der Film "Kampf um die Wahrheit - der NSU und zu viele
Fragen" begleitet am Montag, 6. Juli, 22.25 Uhr, diese Menschen
dokumentarisch. Die Filmemacher Katja und Clemens Riha sind dabei,
wenn sie ihrer investigativen Arbeit nachgehen, fragt, was sie
antreibt und zeigt, wie die Auseinandersetzung mit den Verbrechen sie
verändert.

Als erster Film erzählt "Kampf um die Wahrheit" dabei die
Geschichte von Florian H. Der Aussteiger aus der rechten Szene
verbrannte 2013 unter ungeklärten Umständen in seinem Auto: Florian
H. hatte den "NSU" gegenüber seiner Familie erwähnt, lange bevor die
Existenz der Gruppe öffentlich wurde. Er hatte seiner Familie von
Kontakten zu Beate Zschäpe berichtet und mehreren Menschen gesagt, er
wisse, wer die Polizistin Michele Kiesewetter getötet habe. In der
Nacht vor seiner Aussage bei der Polizei ist er lebendig in seinem
Auto verbrannt. Die unzulänglich durchgeführte Untersuchung dieser
Tat ist Gegenstand des baden-württembergischen




"NSU"-Untersuchungsausschusses. Vater, Mutter und Schwester erzählen
von Florian H., von ihren Zweifeln an der Polizeiarbeit und von ihrer
Trauer.

Ein zweiter Schwerpunkt des Films liegt auf den Todesumständen von
Uwe Mundlos und Uwe Böhnhadt: Hier stimmen Augenzeugenberichte von
Feuerwehr und Fotografen nicht mit den offiziellen Ermittlungsakten
überein. Die anfänglichen Zweifel einiger Journalisten werden
inzwischen auf politischer Ebene sehr ernst genommen. Der Film zeigt
die intensive Zusammenarbeit von Mitgliedern des Thüringer
Untersuchungsausschusses mit Journalisten und Bloggern, die deutlich
macht: Es gibt in Deutschland inzwischen eine Reihe von Menschen, die
intensiv an der Aufklärung der ungelösten Fragen zum "NSU" arbeiten.

Hinweis für Journalisten: Sehen Sie den Film in der
Pressetreff-Mediathek unter www.pressetreff.3sat.de.



Pressekontakt:
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Pepe Bernhard
+49 (0) 6131 - 701 6261
Bernhard.p(at)3sat.de
www.pressetreff.3sat.de


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Datum: 03.07.2015 - 09:05 Uhr
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