Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Erschafferin des Bücherblogs »Karins Kindle« darüber, wie sie zum Bloggen kam, welche Bücher sie rezensiert und auf welche Aspekte sie dabei ihr Hauptaugenmerk legt
(firmenpresse) - Ob ein Buch erfolgreich wird oder nicht, hängt heutzutage oft davon ab, wie Buchblogger darüber richten. Zum vierten Mal gingen die Redakteure der Literaturplattform www.leserkanone.de auf Blogbesuch und schauten einer Bloggerin bei ihrer Arbeit über die Schulter. Sie sprachen mit Bloggerin Karin von »Karins Kindle« (http://karinskindle.blogspot.de/) darüber, wie sie zum Bloggen kam, welche Bücher sie rezensiert, auf welche Aspekte sie dabei ihr Hauptaugenmerk legt und was man in ihrem Blog über Rezensionen hinaus finden kann.
– Wer steckt hinter »Karins Kindle«? Seit wann gibt es Ihren Blog? Was hat Sie damals dazu gebracht, ihn zu erschaffen?
»Karins Kindle« bin ich allein. Ich, das ist Karin, die im Oktober 30 wird, verheiratet ist und einen kleinen Sohn von eineinhalb Jahren hat. Meinen Blog gibt es als »Karins Kindle« sogar erst ein paar Monate, wenngleich das Blogarchiv anders aussieht. Denn ursprünglich habe ich nur Vampirbücher rezensiert und der Blog hieß »Vampirjagd - Kindle der Nacht«. Diesen gab es ungefähr ein Jahr. Zum Rezensieren kam ich durch eine nette Selfpublisherin, die mir bei G+ ihre Vampirreihe schmackhaft gemacht hatte. Meine Lesermeinung dazu hatte ich zunächst auf einem Dies&Das-Alltagsblog veröffentlicht und irgendwie wurden die Rezensionen zu Indies immer mehr und ich habe einen eigenen Blog dafür eröffnet. Aber nur Vampirbücher wurde auf die Dauer langweilig. Deswegen habe ich alles vor ein paar Monaten umgekrempelt.
– Wie viele Bücher lesen bzw. rezensieren Sie im Schnitt? Lesen Sie immer nur ein Buch, oder lesen Sie mehrere Bücher parallel?
Das ist sehr unterschiedlich. Vier Bücher im Monat sind normalerweise gar kein Problem. Manchmal können es aber auch 10 sein. Ist natürlich auch abhängig von der Länge der Romane, dem Wetter, ... Paralleles Lesen funktioniert bei mir jedoch gar nicht. Einen Roman will ich in einem Rutsch durchlesen. Ich zappe im Fernsehen auch nicht zwischen zwei Filmen.
– Was macht für Sie ein »gutes Buch« aus? Auf welche Faktoren legen Sie beim Lesen und Bewerten Ihr Hauptaugenmerk und warum?
Ein »gutes Buch« fesselt mich dermaßen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Dass ich es kaum erwarten kann, bis ich wieder Zeit zum Lesen habe oder auch mal eine Nacht durchlese. Von diesen Büchern gibt es aber nicht viele. Leider. Wichtig ist mir aber auf alle Fälle immer, dass die Figuren logisch handeln und hinter der Geschichte auch ein tieferer Sinn steckt. Die Handlung sollte keine Leerlaufphasen haben, in denen eigentlich gar nichts passiert, sondern es muss weiter gehen. Das ist es, was einen fesselt. Ganz wichtig sind mir auch korrekte Rechtschreibung und Grammatik - meist der Hauptgrund, wenn ich ein Buch abbreche.
– Sind Sie auf spezielle Buchgenres spezialisiert? Wenn ja, was gefällt Ihnen an diesen Genres besonders? Gibt es Buchgenres, die Sie generell gar nicht lesen?
Inzwischen bin ich eigentlich für alles offen. Gerne lese ich nachwievor Vampire, aber auch Dystopien. Im Moment bin ich in einer Thriller-Phase. Die Vampire haben mich schon als Kind fasziniert, wenn man an den kleinen Rüdiger denkt, zum Bespiel. Viele von ihnen greifen aber auch gesellschaftskritische Themen auf. Laya Talis' oder Hannah Sieberns Reihe sind dafür gute Beispiele. Aber auch die in den Büchern verstrickten Liebesgeschichten lese ich gerne. Krimis hingegen sind gar nicht meins. Die können andere rezensieren.
– Lesen Sie nur Verlagsproduktionen, oder besprechen Sie auch die Bücher von Selfpublishern? Was halten Sie generell davon, dass immer mehr Bücher in Eigenregie produziert werden?
Inzwischen lese ich eigentlich nur noch Selfpublisher! Es sind sehr viele Perlen unter ihnen zu finden und dank Kindle unlimited kann ich schlechte Romane einfach abbrechen, ohne dass es mir ums Geld leidtun muss. Verlags-E-Books sind mir meist zu teuer. Würde ich selbst schreiben, würde ich auch bei Amazon veröffentlichen. Warum denn einem Verlag den größten Teil vom Kuchen abgeben? Weil die sich um Lektorat, Korrektorat und Cover kümmern? Die Werbung übernehmen? Wenn man sich die »Indie-Szene« anschaut, professionalisiert sich diese gewaltig. Wer da nicht mitmacht, wird auch untergehen. Wer außerdem bei einem kleinen Verlag ist, muss selbst auch ordentlich netzwerken, um seine Bücher zu verkaufen. Insgesamt ist dieser Markt aber sehr im Umbruch, glaube ich. Viele fühlen sich berufen, nur wenige sind auserwählt.
– Warten Sie darauf, dass Autoren oder Verlage Sie anschreiben und Ihnen Rezensionsexemplare anbieten, oder wenden Sie sich selbst an sie? Oder rezensieren Sie gar nur die Bücher, die Sie sich selbst kaufen?
Um Rezensionsexemplare habe ich noch nie gebeten. Ich hatte eine Seite mit meinen Rezensionskriterien auf meinem Blog und die Autoren konnten sich an mich wenden. Allerdings wurden dabei in 90 Prozent der Fälle sehr gute Kritiken erwartet, keine ehrlichen und das störte mich. Daher nehme ich nun gar keine Anfragen mehr an, sondern wähle selbst aus. Allerdings biete ich Indies die Möglichkeit, ihren neuesten Roman zu bewerben.
– Welches Buch oder welche Bücher sind Ihnen besonders positiv in Erinnerung geblieben, seitdem Sie Ihren Blog gestartet haben? Was gefiel Ihnen an ihnen ganz besonders gut?
Ach Gottchen, das sind so viele. Ob Sandra Florean, Elke Aybar, Jutta Ahrens, mir gefallen sehr viele Bücher. Ihnen gemeinsam ist, dass das Handwerk passt und sie mich berühren. Sandra Floreans »Nachtahn 2 - Bluterben« hat mich zum Beispiel zu Tränen gerührt, was bei mir schon was heißen will.
– Gab es Bücher, die Ihnen überhaupt nicht gefallen haben oder bei denen Sie das Lesen gar abgebrochen haben? Welche waren das, und was missfiel Ihnen an ihnen?
Davon gibt es leider auch inzwischen einige. Mittlerweile habe ich gelernt, dass ich mir die Zeit wirklich sparen kann und ein Buch abbrechen kann. Früher habe ich immer noch gehofft, dass doch noch was kommt, dass noch etwas passiert. Aber meistens dümpelt eine Geschichte so vor sich hin, es passiert nichts, vieles könnte man rauskürzen. Zusammen mit fehlerhafter Rechtschreibung und Grammatik ist das der Hauptgrund, warum ich ein Buch weglege. Dass ich mich auf eine Geschichte gar nicht einlassen kann, passiert sehr selten. Daran sieht man, wie wichtig ein gutes Korrektorat und Lektorat sind - Professionalität eben.
– Werden auf Ihrem Blog nur Bücher rezensiert, oder können Ihre Besucher auch andere Dinge bei Ihnen lesen?
Anfangs waren es nur Rezensionen und Autoreninterviews. Inzwischen habe ich meinen Alltagsblog integriert. Das heißt, es gibt jeden Sonntag ein kleines Geschichtchen von mir. Entweder lustige Erlebnisse als Mami, aber auch frei erfundene Kurzgeschichten zum Nachdenken. Ich befasse mich aber auch mit Selfpublisher-Themen und gebe meine Meinung aus Leserperspektive wieder - einfach nur Leser zu sein, haben nämlich viele Autoren schon vergessen. Diese Artikel kommen in der Regel sehr gut an.
– Haben Sie Kontakt zu anderen Bloggern? Wenn ja, könnten Sie unseren Lesern vielleicht zwei oder drei von ihnen besonders ans Herz legen? Was schätzen Sie an ihnen?
Einen sehr guten Kontakt habe ich zu Nala von Selection Books (http://selectionbooks.blogspot.de/). Ansonsten muss ich gestehen, dass mein Blogger-Netzwerk erst im Aufbau ist.
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