PresseKat - Wie politisch sind die TV-Politikmagazine? " ... den Mächtigen unbequem sein" - eine neue

Wie politisch sind die TV-Politikmagazine? " ... den Mächtigen unbequem sein" - eine neue OBS-Studie analysiert die politischen TV-Magazine und entwickelt konstruktive Reformvorschläge

ID: 1234560

(ots) - Zu viel Service, zu wenig große Themen. Zu viele
aufgebauschte Skandale, zu wenig Bezug zu innenpolitischen Debatten -
so lassen sich die inhaltlichen Defizite der aktuellen
TV-Politikmagazine zusammenfassen. Das ist der zentrale Befund einer
neuen medienkritischen Studie, die die Otto Brenner Stiftung jetzt
vorgelegt hat. Vier Monate lang, von September bis Ende Dezember
2014, hat der Medienwissenschaftler und ehemalige Geschäftsführer des
Grimme Instituts, Bernd Gäbler, alle Ausgaben und Einzelbeiträge der
Magazine Report Mainz und München, Monitor, Panorama, Fakt und
Kontraste (alle ARD), frontal 21 (ZDF) und Spiegel-TV (RTL) nach
Inhalt und Machart untersucht. Auch Stil und Funktionen der
Moderationen werden analysiert, Zuschauerzahlen und Quoten
verglichen. Im Resümee moniert der Autor die "Zersplitterung" der
politischen Berichterstattung und die zu monotone Machart der
Magazine.

Im Einzelnen kritisiert er bei der ARD "eine ungenügende
Markenführung". Sechs Magazine an zwei Sendeterminen - das seien
einfach zu viele. Nur dreißig Minuten Sendezeit seien gleichzeitig zu
wenig für eine "variable Gestaltung". Überdies ließe der Sender sie
zu oft ausfallen oder kürze - aus aktuellem Anlass - ihre Sendezeit.
Insbesondere die Magazine "Kontraste" und "Fakt" hätten im
Beobachtungszeitraum wenig eigene Recherchen aufzuweisen und kaum
außergewöhnliche Beiträge entwickelt. Der ARD empfiehlt die Studie
eine Konzentration und Zusammenführung der vorhandenen Ressourcen.

Klarer ist die Lage im ZDF. Das 45-minütige wöchentliche Magazin
frontal 21 bietet nach Einschätzung des Autors am meisten
Abwechslung, es fehle aber an redaktioneller Stärke für ein
kontinuierlich hohes Niveau der Beiträge und an einer langfristigen
Recherchestrategie.

Auf RTL biete Spiegel-TV zwar immer wieder einzelne gute Beiträge




- etwa zu Ebola und dem IS-Terror -, entwickle sich aber zu einem
"bunten Gesellschaftsmagazin". Auch der Sender RTL behandele das
Magazin wenig pfleglich.

Der Titel der 112-seitigen Studie, die Anspruch und Wirklichkeit
der heutigen TV-Politikmagazine unter die Lupe nimmt, ist eine
Reminiszenz an das Leitmotiv von Klaus Bednarz, des kürzlich
verstorbenen langjährigen Chefs des WDR-Magazins "Monitor": "Wir
möchten den Mächtigen unbequem sein."

"Es gibt eine große und lange Tradition der zeitkritischen und
investigativen Magazine", sagt Bernd Gäbler, der Autor der Studie,
"jetzt kommt es darauf an, sie in ein neues mediales Umfeld und eine
ganz anders geartete politische Landschaft zu überführen, damit sie
wieder eine größere Wirkung auf die Politik und mehr
Durchschlagskraft für das 'Agenda Setting' entfalten können."

"Politische Magazine gehören zum Kern des öffentlich-rechtlichen
Auftrags", betont Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner
Stiftung. Die "Magazin-Studie" von Gäbler bestätige aber
eindrucksvoll, so Legrand weiter, "dass zwischen Anspruch und
Wirklichkeit im aktuellen TV-Magazinangebot eine zu große Lücke
klaffe". Die Stiftung möchte mit der innovativen Untersuchung "eine
selbstkritische Diskussion in den Sendern" initiieren und "eine
öffentliche Diskussion über den Stellenwert von Politikmagazinen im
Fernsehen" anregen.

"...den Mächtigen unbequem sein" - Anspruch und Wirklichkeit der
TV-Politikmagazine ist als Arbeitsheft 81 der Otto Brenner Stiftung
erschienen. Print-Fassung bestellen, Studie downloaden oder am
Bildschirm lesen: siehe Info-Seite zur "Magazin-Studie" von Gäbler:
www.otto-brenner-stiftung.de



Pressekontakt:
Kontakt:
Otto Brenner Stiftung
Jupp Legrand
Tel.: 069-66 93-2810
info(at)otto-brenner-stiftung.de
www.otto-brenner-stiftung.de

Autor:
Prof. Bernd Gäbler
Tel.: 0421 - 7901136
b.gaebler(at)t-online.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Reinhard Zweigler zu AfD Allg. Zeitung Mainz: Die Realität / Kommentar zu 24-Stunden-Kitas
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 06.07.2015 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1234560
Anzahl Zeichen: 4317

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Frankfurt



Kategorie:

Innenpolitik



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Wie politisch sind die TV-Politikmagazine? " ... den Mächtigen unbequem sein" - eine neue OBS-Studie analysiert die politischen TV-Magazine und entwickelt konstruktive Reformvorschläge"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Otto Brenner Stiftung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Otto Brenner Stiftung