(ots) - CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat sich nach dem
Referendum in Griechenland erneut energisch gegen weitere
Finanzhilfen für das Land ausgesprochen und vor Verwerfungen in
Deutschland gewarnt. "Mit jeder weiteren Kreditgewährung erhöhen wir
den Schuldenstand, aber lösen kein einziges Problem", äußerte sich
der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses in der Sendung Unter
den Linden im Fernsehsender phoenix (6.7/22:15 Uhr). Inzwischen
befinde sich die Euro-Zone in einer vertrackten Lage. "Es gibt jetzt
keine preiswerte Lösung mehr, die frei ist von Risiken und
Nebenwirkungen. Es gibt nur noch die Wahl zwischen teuer und noch
teurer. Wenn Griechenland aus dem Euro ausscheidet, braucht es über
einige Jahre humanitäre Hilfe. Das wird teuer. Wenn das Land aber in
der Eurozone bleibt, wird es noch teurer, denn dann werden wir
Griechenland auf Dauer finanzieren müssen", so der Christdemokrat
weiter.
Athen habe durch seine uneinsichtige Politik dafür gesorgt, dass
die übrigen Mitglieder der Eurozone inzwischen eng zusammengerückt
seien. Man dürfe jetzt jedoch nicht um eines Kompromisses willen
Griechenland ein großzügiges Angebot machen, denn dies würde
Nachahmer in anderen Ländern finden. Der griechische Regierungschef
Tsipras wolle die Euro-Staaten in eine Haftungsgemeinschaft
hineinpressen, was es zu verhindern gelte.
Jeder Hilfs-Euro der Europäischen Zentralbank habe zudem enorme
Wirkungen auch in Deutschland. "Innenpolitisch diskutieren wir ja
noch gar nicht die Fragen, was dies alles für Auswirkungen auf die
Sparer hat, auf diejenigen, die in Lebensversicherungen private
Altersvorsorge betrieben haben oder auf die Stiftungen. Die
Folgewirkungen werden deutlich unterschätzt. Im Grund genommen findet
eine gewaltige Verlagerung von den Sparern zu den Schuldnern statt",
so Wolfgang Bosbach. Sollte sich der Bundestag zu einem dritten
Hilfspaket für Griechenland entschließen, "werde ich bei dieser
Aktion nicht dabei sein".
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