(ots) - (DBV) Die Rückkehr des Wolfes stellt die
Weidetierhalter vor enorme Herausforderungen und birgt ein
erhebliches Konflikt- und Gefährdungspotenzial. Aus Sicht der
Landwirte und Weidetierhalter werden ihre Belange im Zusammenhang mit
der zunehmenden Verbreitung des Wolfes bisher kaum berücksichtigt,
erklärte der Deutsche Bauernverband (DBV) im Vorfeld des "Runden
Tisches Wolf", der am morgigen Mittwoch (8. Juli) beim
Bundesumweltministerium stattfindet. Nicht akzeptabel seien
Forderungen, nach denen sich die Nutztierhaltung auf der Weide den
neuen Gegebenheiten anzupassen habe. Dies werde dem Ernst der Lage
nicht gerecht und verkenne, dass die Rückkehr des Wolfes die
Weidehaltung von Schafen, Ziegen, Pferden und Kühen im Grundsatz in
Frage stellen kann.
Statt sich weiterhin nur auf die Wiederansiedlung des Wolfes zu
fokussieren, müssen die Belange der Weidetierhaltung und der
Landwirte sowie deren gesellschaftliche Leistungen im Küstenschutz
und in der Landschaftspflege stärker in den Blickpunkt rücken, so der
DBV. Vor diesem Hintergrund fordert der DBV eine ausgewogene
Diskussion, die sich ernsthaft mit den Folgen der Rückkehr des Wolfes
für die gesellschaftlich gewünschte Weidetierhaltung
auseinandersetzt. Die Bedürfnisse und Sorgen der Landwirte und
Grundeigentümer sowie der gesamten Bevölkerung im ländlichen Raum
dürfen und können nicht weiter ignoriert werden, mahnt der DBV. Zudem
sei es dringend erforderlich, auf Bundesebene durch Schaffung eines
Kompetenzzentrums unter ausgewogener Beteiligung von Landwirten und
Weidetierhaltern ein koordiniertes und zwischen den Bundesländern
abgestimmtes Vorgehen beim Umgang mit dem Wolf zu gewährleisten.
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Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
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